Gut gehalten
Menschliches und Tierisches
Rastede
Dreizehn Jahre sind meine beiden Jack Russell Damen nun schon meine Begleiterinnen in allen Lebenslagen. Wirklich, wir gehen durch Dick und Dünn. Wir sind guter Laune, mal sind wir traurig oder auch ein wenig ärgerlich. Ich erahne die Stimmungen meiner Hunde und sie wissen genau, wie es mit meinem Befinden steht und - wir sind zusammen älter geworden.
Vielleicht gehe ich inzwischen schon einen Schritt langsamer auf unseren gemeinsamen Spaziergängen, aber ebenso haben meine beiden Damen nun auch ihre Marotten.
Lotte, früher eher die Schüchterne, die sich hinter meinem Rockzippel versteckte, geht nun schwanzwedelnd auf jeden Fremden oder Bekannten zu. Ha, ha, natürlich nicht ohne Grund, bekommt sie doch des Öfteren ein Leckerli aus unbekannter Tasche.
Schwester Lissy, früher die Draufgängerin, meidet nun entgegenkommende Spaziergänger, insbesondere die Männlichen.. Dazu muss ich erzählen, dass wir seit längerem wieder Singles sind, die Hunde und ich. Lissy gefällt das sehr und sie denkt anscheinend:“ Bloß nicht ansprechen, dann nimmt Frauchen wieder einen mit nach Hause.“
Auch mit den Augen wird es bei uns Dreien schlechter. Eine Brille im Auto, eine für den Computer und eine für das Lesen, derweil die Hunde morgens im Dunklen jeden gelben Sack argwöhnisch von der anderen Straßenseite beäugen und anknurren, als sei es der Feind persönlich.
Geschmunzelt habe ich deshalb auf unserem heutigen Spaziergang, als eine junge Familie meine beiden Damen anschaute und meinte: “ Die sind aber noch jung.“ „ Lachend antwortete ich im Vorbeigehen:“ Leider nein, aber wir haben uns gut gehalten, nicht wahr?“
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