Wassermühle zu Hankhausen
Aus Anlass zum 18. Deutschen Mühlentag am 13. Juni 2011
Rastede Eine Wassermühle benötigt im Gegensatz zu einer Windmühlen einen Standort mit einem deutlichen Geländegefälle. An diesem mangelte es dem der Rasteder Wassermühle zu Hankhausen. Die geringen Wasserstände wurden dem Mühlenbetrieb schließlich am Ende des 19. JH zum Verhängnis. Zur Geschichte: Vermutlich wird sie schon als Mühle mit dazugehörigem Meierhof in der Rasteder Klosterchronik Anfang des 13. JH erwähnt. Ab dem 15 JH. fielen Nachnamen in Archiven auf, mit deren Inhalt ein Historiker auf einen Mühlenzusammenhang schließen kann, wie "thor Möhlen" oder "zur Moelen". Die Namen der Einwohner wurden in Kirchenbüchern festgehalten und somit kann man heute anhand von Stammbäumen Besitzer und Pächter genauer benennen. Die Müller arbeiteten aufgrund des zeitweise zu geringen Wasserdruckes, der zum Antreiben des hölzernen Wasserrades erforderlich ist, allerdings immer nur mit mäßigem Erfolg. Die Mühle wechselte häufig ihre Betreiber. 1782 kaufte die großherzogliche Familie unter Peter Friedrich Ludwig das Anwesen. Er legte allerdings mehr Wert auf das Äußere, baute die Mühle im "Schweizer Stil" um und band sie als Gestaltungselement in die Parkanlagen ein. Die nachfolgenden Pächter mussten vertraglich darauf Rücksicht nehmen. Schon damals 1892 gab es Überlegungen, ein Wirtshaus mit Aussicht in den Park zu errichten. Ungefähr auf dem Gelände des heutigen Freibades stauten die Bäken, von der Wolfschlucht kommend und durch den Ellern fließend, zu einem Mühlenteich auf. Der Ellern war zu damaligen Zeiten ein sumpfiges Areal, auf dem Erlen (Ellern)standen. Es herrschte zeitweise geringe Wasserführung. Das unterschächtige Mühlenrad wurde vom Grundablass Teiches angetrieben. Auch heute noch fließt dort das Wasser der Bäken vorbei am Mühlenrad durch den Kolk in die Hankhauser Bäke, die als Quellarm weiter zur Jade verläuft. Als 1890 größere Reparaturen anstanden, beschloss die großherzogliche Verwaltung die endgültige Einstellung des Mühlenbetriebes und der zeitweisen Bäckerei. Das Anwesen wurde nach und nach in einzelne Grundstücke aufgeteilt. Es gab damals auch Planungen von einem Pastor, im jetzigen Mühlenhof ein Krankenhaus entstehen zu lassen. Nach 1918 und noch mehr nach 1945 verfällt das Mühlenbauwerk stark. 1964 kaufte es die Gemeinde. Das moorastige Gelände im Bereich der Mühle wird komplett umgestaltet, die Trasse der Mühlenstraße in ih-rem jetzigen Verlauf neu verlegt. In den 80ern lebt das Mühlengebäude als Restaurant und Cafe noch einmal auf. Ein moderner Anbau mit einem schönen Winter- und idyllischen Biergarten entstand. Verschiedene Gastronomen versuchten ihr Glück. Seit einigen Jahren ist wieder Stillstand eingekehrt. Nur noch ein kurz gefasstes Hinweisschild aus Plexiglas am Gebäude lässt einen ereignisreichen geschichtlichen Hintergrund erahnen. Quelle meiner Zusammenfassung: Rasteder Archivbote, Die Wassermühle zu Hankhausen -Beitrag zur Mühlen-, Hof- und Familiengeschichte von Margarethe Pauly, 1989 (Ein Dankeschön an N@chbar Dennis Eike, von dem ich dieses Dokument bekommen habe)
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