Schwalben willkommen
NABU zeichnet Bioland-Gärtnerei aus
Rastede Nethen / Westerstede / Oldenburg
Der Frucht- und Gemüseerzeuger Steenken in Rastede/Nethen wurde vom NABU Rastede kürzlich mit der Plakette „Hier sind Schwalben willkommen“ ausgezeichnet. Sie dient als Dank und Anerkennung für besonderes Engagement im Schwalbenschutz. Die Aktion ist 2013 ins Leben gerufen worden, inzwischen wurden in Niedersachsen vielfach Grundstücksbesitzer mit Plaketten und Urkunden ausgezeichnet.
Das Grundstück der Gärtnerei verfügt über vielfältige Nistmöglichkeiten für Schwalben. Rauchschwalben bevorzugen es, gänzlich überdacht in einer Scheune oder offenem Gebäude zu brüten. Ein offenes Fenster oder eine offene Tür werden aber auch gerne angenommen. So werden auch Lager – und Büroräume der Gärtnerei Steenken angenommen. Schwalben sind auf jedem landwirtschaftlichen Betrieb zum einen als großer Insektenvertilger äußerst nützlich. So kann auf manches chemische Mittel verzichtet werden.
Es gibt aber auch einige Nester auf dem Gelände, die so dicht an den Betriebsstätten sind, dass der herabfallende Kot stört. Nester dürfen aber nicht entfernt werden. Der Gesetzgeber hat Schwalben wegen ihrer Bestandsgefährdung unter einen ganz besonderen Schutz gestellt. Die Vorschrift enthält das Verbot, Nist-, Brut-, Wohn- und Zufluchtsstätten von wild lebenden besonders geschützten Vogelarten zu zerstören. Auch die Vermutung, der Kot sei gesundheitsgefährdend und würde eine Gefahr bedeuten, erkennt die Rechtsprechung nicht an und kann nicht als Begründung zum Beseitigen der Nester herangeführt werden. Herr Steenken hat sich daher an den NABU gewandt um den Konflikt zu lösen. Zusammen mit dem NABU wurde so auf dem Biohof nach Möglichkeiten gesucht, die Beeinträchtigungen möglichst gering zu halten. Dies soll z.B. durch Kotbretter oder Umsiedelungen geschehen.
Die Nähe zum Menschen ist bei den Schwalben besonders auffällig. Sie sind Kulturfolger, d.h. sie folgen den menschlichen Tun und Brüten bewusst in der Nähe des Menschen. Woran dies liegt ist nicht ausreichend erforscht. In jedem Fall gelten Schwalben immer noch mehr als alle anderen Vögel als Glücksbringer bzw. Vorboten des Frühlings.
Für den privaten Bereich kann es schon ausreichend sein für die Dauer der Bruten Zeitungspapier oder Folie auf den Boden unter den Nestbereich zu legen. Das Papier sollte z.B. mit Steinen ausreichend beschwert werden. Der Kothaufen kann anschließend problemlos entsorgt werden. Als Zugvögel bleiben Schwalben in der Regel ihrem Nest treu, d.h. sie suchen und finden ihre Nistmöglichkeit nach dem Winter immer wieder. Im nächsten Jahr kann es dann wieder heißen: „Die Schwalben sind wieder da“.
Leserkommentare (0)