Mittwoch, 01. Juli 2020, 06:52 Uhr
Fahrrad-Touren

FG Benthullen-Harbern: Fünf Tage Fahrrad-Urlaub in Röbel/Müritz

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Einmal die Müritz und das Umland mit ausgiebigen Fahrrad-Touren kennenlernen, diese Idee ist gekommen auf dem Röbeler Seefest im Juli 2019. Und prompt wird eine Einladung ausgesprochen, die Heino Suhr (im Vorstand des Partnerschafts-Komitees Wardenburg) gerne angenommen und den Vereinsmitgliedern vorgeschlagen hat.

Benthullen / Harbern II Es wird konkret! Rolf Wernecke (Vors. vom Partnerschaftskomitee Röbel) hat sich erfreut bereit erklärt, interessante Fahrrad-Touren vorzubereiten und uns zu begleiten. Im September werden in der Europäischen Akademie (auch Seminarhotel Eldenholz genannt) in Waren Zimmer für Juni 2020 gebucht. Soweit so gut! Schon etwas in der Planung überfällt uns im März die Corona-Pamenie mit unbekannten Folgen. Amtliche Verordnungen verbieten die Reise anzutreten. Erst nach der schrittweisen Lockerung der Reiseerlaubnis heißt es: Wir kommen!

Getimt rücken wir mit den Fahrzeugen und einem Spezial-Anhänger mit zehn Fahrrädern aus Wardenburg aus. Ziel ist es, um 13 Uhr sehen wir uns in Waren wieder! Denkste: Das Anhänger-Gefährt „landet“ trotz Navi kurz vor Schwerin in einer Dorf-Spielgasse. Dieser nichtgeplante Abstecher hat Zeit gekostet – man hat uns verziehen. Es hätte schlimmer kommen können!

1. Tour – Entsprechend verspätet starten wir eine kleine Tour durch Waren und um den Tiefwaren-See mit Rolf Werneke als Reiseführer. Wir müssen pünktlich im Hotel zurück sein, um 19 Uhr wird der Hotel-Grillmeister für einen gemütlichen Grillabend sorgen. Wir genießen den Abend auf der großen Terrasse bei angenehmer Außentemperatur, umgeben von Mischbäumen im satten Grün. – Fahrrad-Strecke: ca. 45 km

2. Tour – Nach dem Frühstück starten wir bei feuchtem Wetter zum Müritz-See, den wir linksseitig abfahren auf hügeligen Radwegen in allen Varianten. In Röbel besichtigen wir zwei gotische Kirchen und den Außenbereich vom „Haus des Gastes“. Auch heute müssen wir auf die Zeit achten, um 15 Uhr sind wir bei Peter Drews (Kultur- und Tourismus-Beauftragter des Amtes Röbel) zu einem Grillnachmittag eingeladen. Wir sind pünktlich! Es wird viel erzählt und gelacht beim Speisen. Fürsorglich von den Gastgebern geplant nehmen wir – bis auf drei – die Linien-Busfahrt mit Fahrrad-Transport nach Waren an (ca. 17 km). Ein Anhänger vom Feinsten! Aber der Busfahrer teilt uns mit, er könne nur ein E-Bike mitnehmen. Wir sind sprachlos! Mussten wir doch dem Busfahrer vorführen, wie die Rampe seitlich zu verschieben ist, um alle Räder hochzuschieben. Es ist ein lustiger Abend geworden, u. a. mit dem Busfahrer-Erlebnis. Entsprechend spät geht es zur Nachtruhe. – Fahrrad-Strecke: ca. 45 km

3. Tour – Es soll sehr warm werden mit Gewitter-Neigung heißt es in den Nachrichten. Die heutige Route führt uns rechts der Müritz entlang bis nach Rechlin. Nach einer Verschnauf-Pause haben wir das Jagdschloss Speck von außen ansehen können, einschl. die Kapelle und den leerstehenden grauen Wohnblock der Bediensteten. Hiernach hat es eine nicht gebuchte Fitness-Stunde gegeben: Die Besteigung des 31 Meter hohen Käflingberg-Turms im Müritzer Nationalpark mit 167 Stufen. Doch die fantastische Weitsicht lenkte uns ab von der allgemeinen Kurzatmigkeit. Ein Foto beweist es, dass alle zehn es geschafft haben – für unseren Werner Gröne mit 83 Jahren eine wahre Auszeichnung. Wir fahren nur kurz weiter, eine zweite Pause muss eingelegt werden: Erfrischungsgetränke und Fischbrötchen in die Hand stärken uns wieder zur Weiterfahrt. In Rechlin angekommen, besuchen einige das Luftfahrttechnische Museum, während die Anderen das „Hafenviertel“ erkunden. Um 16.30 Uhr legt die „Weiße Flotte“ am Anleger an, die uns nach Waren bringen wird. Nach einer Stunde Ruhepause im Hotel treffen wir uns zum Abendessen, es wird Gulasch mit Kartoffeln serviert. Es folgt nur ein kurzes Beisammensein, die Bettschwere ist nicht zu verheimlichen. Es ist wieder ein schöner und regenfreier, aber anstrengender Tag gewesen. – Fahrrad-Strecke: ca. 44 km

4. Tour – Wetter-Vorhersage: Starke Gewitter sind im Vormarsch! Wir starten trotzdem zur Rundreise um den Kölpin- und Fleesen-See. Es ist abenteuerlich in der Walachei: Sand-/Schotterwege etc. Wir erreichen – natürlich asphaltiert – das Schlosshotel Fleesensee in Göhren-Lebbin, vom Feinsten! Wir fahren weiter in Richtung Inselstadt Malchow über Petersdorf und Lenzer Hafen. Hier wird eine Mittagspause eingelegt und gegessen (Fischbrötchen, Bratwurst mit Pommes). In Malchow bewundern wir die Drehbrücke zur Halbinsel. Ein Gewitter kündigt sich an. Wir sind auf der Rückfahrt überwiegend auf Waldwegen. Es stellt sich die Frage: „Durst löschen oder nasse Klamotten?“ Durst kann schmerzhaft werden und wir fahren einen Campingplatz an und „löschen“! Wir fahren weiter und die ersten Tropfen fallen. Fazit: Wir haben somit das Duschen im Hotel vorverlegt auf den Rest der Strecke bis nach Waren. – Fahrrad-Strecke: ca. 64 km

Leicht durchnässt verabschieden wir uns von Rolf Wernecke, der uns seine Heimat toll präsentiert hat. – Vielen, vielen Dank Rolf! Seine Worte: Ich habe es gerne gemacht, sonst hätte ich doch nur auf der Couch gelegen! Danke auch an Peter Drews und seiner Frau Ines für den tollen Grill-Nachmittag und Andreas Sprick als Bürgermeister über seine freundlichen Worte, dass die Begegnung trotz Corona verwirklicht wurde.

Rückblende: Es war ein toller Fahrrad-Urlaub bei insgesamt angenehmen Temperaturen. Es hat keine Unfälle gegeben und die Kameradschaft hat funktioniert, sogar harmonisch! – Strecke ca. 400 km

PS: Übrigens ist das Duo des Anhänger-Gespanns diesmal der weiblichen Navi-Stimme gefolgt und hat Wardenburg direkt erreicht.

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