Dienstag, 26. Juli 2011, 06:19 Uhr
Kultur / Ausstellung / Malerei

"Musik - Sprache der Welt"

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Sehenswerte Doppelausstellung im Westersteder Klinikum

Westerstede / Westersteder Klinikum Noch bis Ende August ist die Kunstausstellung unter dem Motto: "Musik - Sprache der Welt" im Westersteder Klinikum zu sehen.
Die Doppelausstellung präsentiert Werke des in Westerstede lebenden Syrers Rodi Khalil - bekannt von mehreren Ausstellungen und der Rekonstruktion des Mosaiks "Pferde" - sowie seinem extra für die Ausstellung aus Damaskus angereisten Onkel Hasan Abdulla, ebenfalls Syrer, kurdischer Abstammung.
Beide Künstler sind sich einig, trotz aller Unterschiede, verbindet  Musik alle Kulturen und wird in jeder Formensprache von allen Menschen auf der Welt verstanden.
Die orientalisch anmutende Präsentation unterstreicht durch die Themenwahl diese Auffassung.
Bei einem Gespräch berichtet Prof. Dr. Martin Zwaan, Chefarzt der Radiologie, dass der Gast aus Syrien vier Wochen lang - während der Ausstellung  - als Besucher im Klinikum Westerstede weilt und sich über zahlreiche Kunstinterressierte freue. Der Organisator des Projektes, Kunst im Krankenhaus, erzählt weiter, Hasan Abdulla habe seine künstlerische Karriere zunächst als Musiker - als Lautenspieler - begonnen. Erst später habe er das Medium der Malerei für sich entdeckt und eine fundierte künstlerische Ausbildung folgte. Heute wird das bildnerische Werk  zum Schwerpunkt seiner künstlerischen Auseinandersetzung.
Die Arbeiten von Hasan Abdulla - im Flur der Radiologie, allesamt ungerahmt - zeugen von beiden Leidenschaften.
Die opulent orientalisch anmutenden Arbeiten sind voller Dynamik. Es scheint, als füge der Künstler kleinteilige, farbige Sequenzen zu einem großformatigen Ganzen zusammen. Er arbeitet entfernt expressionistisch / abstrakt. Die Arbeiten visualisieren Erlebtes, Emotionen, Imaginationen und möchten gewohnte Sichtweisen aufbrechen. Man entdeckt  Vertrautes, ohne dass dieses zwingend gegenständliche Form annimmt.
Sein Neffe, Rodi Khalil, dagegen bevorzugt, gegenüber früheren Arbeiten,  heute eine gegenständliche Formensprache. Die eher kleinformatigen Leinwände - zu sehen im Flur des Geb.E (Bundeswehr) - ebenfalls alle ungerahmt - zeigen meist musizierende, tanzende junge Frauen und Mädchen. Voller Lebenfreude wiegen sie sich im Rhythmus der Klänge ihrer Instrumente. Die farbenfrohen, oft quadratischen Werke bestechen durch variantenreiche Farbdichte und kraftvolle Gestik. Die Bilder tragen allesamt keine Titel, sie wollen nicht eingrenzen, sondern sind auf die Intention gerichtet, die sich hinter dem Bildprozess verbirgt.
Die interessante Doppelausstellung erlaubt dem Betrachter aus Bekanntem und irritierend Fremdartigem Interpretationsmöglichkeiten und eigene Lesart. Die Künstler möchten die Besucher mitnehmen auf eine bunte Reise durch den Orient.

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