"Schwalben willkommen!"
NABU Westerstede zeichnet 2 schwalbenfreundliche Häuser aus
Westerstede
Wenn Schwalben am Haus brüten, geht das Glück nicht verloren, heißt es im Volksmund.
Leider sind Schwalben in den letzten Jahren immer seltener geworden.
Der Grund für den Rückgang liegt in Niedersachsen - wie in ganz Deutschland - vor allem in der Beeinträchtigung der Lebensräume. Versiegelung von Feldwegen, Höfen und Dorfplätzen, Umwandlung von Grünland in intensiv genutzte Äcker, Einsatz von Insektiziden sowie in jüngerer Zeit moderne Fassadenbauweisen und Hygienevorschriften der intensiven Landwirtschaft machen den Mehl- und Rauchschwalben zu schaffen: Sie finden oftmals keinen lehmigen Boden zum Bau ihrer Nester mehr, können ihre Nester an den glatten Fassaden nicht befestigen. Oder sind sogar der Nachstellung durch den Menschen ausgesetzt, weil Hausbesitzer die Nester aus Angst vor Verschmutzung nicht dulden und abschlagen, obwohl dies gesetzlich verboten ist.
Um so wichtiger ist es, dass es Menschen gibt, die sich über Schwalben am oder im Haus freuen und ihnen den entsprechenden Lebensraum zur Verfügung stellen.
Diese Hausbesitzer geben ein Beispiel dafür, dass das Leben von Mensch und Schwalbe unter einem Dach möglich ist. Deshalb möchte der NABU mit seinem Projekt schwalbenfreundliche Häuser in Niedersachsen besonders herausstellen, denn sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz.
So auch in Ihorst und Ocholt. Erfahren hat der NABU von diesen „schwalbenfreundlichen Häusern“ jeweils durch Nachbarn, auch bei ihnen bedankt sich der NABU für ihr Interesse.
In Ihorst leben und brüten bei Familie Hillmer seit Jahren Dutzende Rauchschwalbenpaare im Stallgebäude. In Ocholt haben beim Busunternehmen Gerdes Rauchschwalben in einer Lagerhalle ganz viele Nester gebaut und kommen auch jedes Jahr wieder. Deshalb sorgt Familie Gerdes dafür, dass sie immer wieder ihre Nester beziehen können und lassen während der Brutzeit der Schwalben das Tor zur Halle auf. Auch die nicht unerheblichen Verunreinigungen durch die Ausscheidungen der Schwalben nimmt man gerne in Kauf: Halb so schlimm, da gehen wir, wenn die Schwalben wieder fort sind, mit dem Hochdruckreiniger durch, teilt Frau Gerdes mit.
Beide Familien freuen sich alljährlich über ganz viel Nachwuchs bei "ihren" Schwalben. Auch in diesem Jahr sind die Schwalbeneltern sehr fleißig, denn sie haben bis zu 5 hungrige Mäuler pro Nest zu stopfen.
Dafür hat der NABU Oldenburger Land e.V. die Ehepaare Gerdes und Hillmer ausgezeichnet. Renate Merkel von der Ortsgruppe Westerstede überreichte als Dankeschön eine Urkunde sowie die Plakette "Hier sind Schwalben willkommen".
(Die Bilder der Schwalben bei Fam. Gerdes wurden von Herrn Frerichs zur Verfügung gestellt)
www.nabu-oldenburg.de
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