Donnerstag, 23. Mai 2013, 14:17 Uhr
Eisenbahn / Westerstede / Grabstede

Die Bahnstrecke zwischen Westerstede und Grabstede - Teil 1

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Eine kleine Entdeckungsreise

Westerstede / Linswege / Eggeloge Es ist wohl nicht mehr jedem bewußt, daß einstmals vom Westersteder Bahnhof aus eine Eisenbahnstrecke weiter über Linswege, Eggeloge und Moorwinkelsdamm bis nach Grabstede und Bockhorn führte. Dort bestand dann Anschluß Richtung Neuenburg und Varel und an die Strecke Oldenburg-Wilhelmshaven.
Der Abschnitt von Bockhorn nach Grabstede entstand bereits 1893. Und von Ocholt nach Westerstede gab es seit 1876 eine Schmalspurbahn; die Umwandlung in Normalspur erfolgte erst 1904. Am 1. Oktober 1905 wurde dann endlich die 14 km lange Lücke zwischen Westerstede und Grabstede geschlossen

Vom alten Westersteder Bahnhof aus führt die Strecke zunächst parallel zur Ammerlandallee vorbei am neuen Callcenter unter der Autobahn durch bis auf die Höhe des Möbellagers Steinhoff. Dort gibt es einen Abzweig rauf auf das Betriebsgelände. Dieser Abschnitt war noch am längsten in Betrieb und wurde von Güterzügen vom und zum Möbellager genutzt. Die Schienen sind größtenteils noch da, auch Signale und Kilometersteine.
Doch auch auf der anderen Seite der Langebrügger Straße sind, oft stark zugewachsen, noch Gleise und dergleichen zu entdecken - weiterhin längs der Ammerlandallee. Das geht so bis fast nach Linswege. Über eine Abzweigung konnten Güterzüge ins Gewerbegebiet Hansacker gelangen.

Hinter der Stelle, wo schon in Linswege die Ammerlandallee auf die Neuenburger Straße trifft, liegt das ehemalige Bahngelände brach. Anlagen sind keine mehr vorhanden. Nur das eigentliche Bahnhofsgebäude besteht noch. Von ihm gibt es noch eine fotografische Aufnahme von etwa 1910, nur wenige Jahre nach der Erbauung.
Hinter Linswege kann man Spuren der Bahnstrecke höchstens vielleicht noch mit Mitteln der Luftbildarchäologie ausmachen, Irgendwo hier wurde tragischerweise 1937 eine Frau aus Halsbek von einem Zug überfahren.

Der alte Bahnhof Eggeloge ist wie derjenige in Linswege zu einem ansehnlichen Wohnhaus geworden. Die Architektur ist bei beiden Bauten sehr ähnlich. Alte Schilder mit Gleisnummer bzw. Ortsnamen weisen als Gebäudeschmuck auf die ehemalige Funktion hin. Die neue Bahnstrecke führte damals zu einer Belebung des Wirtschaftslebens. Landwirtschaftliche Güter konnten nun wesentlich einfacher von A nach B gebracht werden. Nicht umsonst befindet sich noch heute die Genossenschaft in unmittelbarer Nähe des alten Bahnhofs. In den Ammerländer Nachrichten vom 14.6.1955 findet man unter der Überschrift "Tierisches auf dem Bahnhof Eggeloge" zwei Bilder von Schweinen und einem Hammel, die von hier abtransportiert erden sollten, versehen mit kurzen launigen Kommentaren.
Fortsetzung folgt...

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