Der Tischlermeister Gustav Rickels
Eine kurze Lebensgeschichte
Westerstede / Blexen
Vor kurzem berichtete die NWZ über das alte Drieling-Haus in der Kuhlenstraße (Ammerländer Nachrichten vom 12.5.2012, Artikel von Monika Vogel). Zu seinen Bewohnern zählte auch der Tischlermeister Gustav Rickels mit seiner Familie.
Geboren wurde er 1907 in Goelriehenfeld. Der Bauernsohn machte eine Lehre bei der Tischlerei von Fritz Hilmers in Westerstede. 1935 heiratete er die niederländisch-stämmige Bremerhavenerin Grietje ("Grete") Nijman, deren Stiefvater Fritz Lehmkuhl aus Westerloy stammte.
In Blexen gegenüber von Bremerhaven richtete Rickels seinen ersten eigenen Tischlerbetrieb ein (in der Straße Tiefel). Nach Krieg und russischer Gefangenschaft kehrte er nach Westerstede zurück, um dort die Leitung der Holzschuhfabrik im alten Drieling-Haus zu übernehmen. Diese hatte bis 1949 Bestand.
Danach betrieb Gustav Rickels im selben Gebäude wieder eine Tischlerwerkstatt (Foto). Er stellte Möbel aller Art sowie Fenster und Türen her. So war er mitbeteiligt an der Ausstattung des Nordbaus des Gymnasiums, und er fertigte Teile des Gestühls der Petri-Kirche an. Um 1956 teilte er sich die gewerblichen Räume kurzzeitig mit dem Matratzenmacher Ritschewald. Nicht lange danach mußte Rickels seinen Betrieb aufgeben. Die Konkurrenz am Ort war doch zu groß, zumal ihm eigener Haus-und-Grund fehlten.
Die Familie zog um. Bereits 1959 verstarb Gustav Rickels, letztlich an den gesundheitlichen Spätfolgen des Krieges.
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