Neuer Wohlklang für (hoffentlich) viele Generationen!
Glockenweihe in der Westersteder Herz-Jesu Kirche mit Weihbischof Timmerevers – Einzigartiges Ereignis im Leben einer Gemeinde.
Westerstede / Augustfehn
Im einem feierlichen Gottesdienst am Nachmittag des Vierten Advents hat der Vechtaer Weihbischof Heinrich Timmerevers die neue Glocke für die Herz-Jesu Kirche geweiht.
Gleich zu Beginn der Feier dankte Pfarrer Carl Trenkamp dem Weihbischof für dessen Unterstützung für das Projekt mit neuem Glockenturm und Glocke. Dadurch setzen das Offizialat Vechta und das Bistum Münster in Westerstede einen Schwerpunkt bei ihren Aktivitäten.
In seiner Predigt betonte dann Heinrich Timmerevers, dass eine Glockenweihe, üblicherweise ausgeführt von Bischöfen, ein quasi einzigartiges Ereignis im Leben einer Gemeinde ist. Das gilt besonders angesichts der heutigen Qualität und Langlebigkeit von Glocken.
Bisher gibt es zwei kleinere Glocken in einem niedrigeren Glockenträger direkt an der Kirche. Dazu meinte der Weihbischof weiter in seiner Predigt, dass dieser bisherige Zustand wohl nicht immer Anlass zur Freude gewesen sei. Direkt dabeistehend habe man während des Geläuts sein eigenes Wort nicht verstanden. Nun sollen die Glocken in eine höhere Glockenstube im neu entstehenden Turm emporgehoben werde.
Ein besonders Anliegen war es dem Bischof, dass eine dritte größere und tiefere Glocke hinzukommt. Durch diese Maßnahmen soll ein neuer Wohlklang erzeugt werden. Das geschieht aber auch dadurch, dass in ökumenischer und nachbarschaftlicher Verbundenheit der Klang mit dem Geläut der evangelisch-lutherischen St. Petrikirche abgestimmt wird. In ebendieser Verbundenheit war übrigens auch der lutherische Pastor Michael Kühn bei dem Gottesdienst anwesend.
Weihbischof Timmerevers erläuterte des weiteren die christliche Bedeutung von Glocken: Sie begleiten das Leben in guten Tagen (Taufe, Hochzeit etc.) und in schweren (etwa als Totenglocke). Sie rufen die Menschen und erinnern dabei an den sie rufenden Jesus Christus.
Nach der Predigt folgte da eigentliche Weiheritual: Zunächst bezog Bischof Timmerevers die vorne sitzenden Kinder mit ein und fragte sie etwa, wie alt so eine Glocke wohl werde. Dann folgte das Weihegebet. Drei Mal umkreiste der Weihbischof die neue Glocke, erst indem er sie mit Weihwasser besprengte, dann indem er sie mit Weihrauch beräucherte und schließlich indem er sie mit so genanntem Chrisamöl (auch ein Christussymbol) beträufelte, ja in der Tat salbte.
Dann ließ er die Glocke das erste Mal erklingen, was manchen Gottesdienstbesucher in der vollen Kirche in dem Moment überraschend getroffen haben mag. Zwei kleine Jungen aus der ersten Reihe durften es dem Bischof nachtun und ebenfalls am Klöppel ziehen.
Abgeschlossen wurde der Weiheakt durch einen liebevoll vorbereiteten Liedbeitrag der Kinder von der „Kinderkirche“.
Es folgte noch die Feier der „Eucharistie“ (Abendmahl). Der Kirchenchor der Gemeinde St. Johannes der Täufer Westerstede/Augustfehn unter Leitung von Gerda Knittel gestaltete die etwa 1 ½-stündige Messe musikalisch mit und trug zur Feierlichkeit bei.
Doch mit dem Schluss des Gottesdienstes endete noch nicht das Feiern. Anschließend wurde zu einem Adventscafé geladen: mit einer kurzen Ansprache der Pfarreiratsvorsitzenden Anke Padeken, musikalischer Gestaltung durch Familie Meiwald, einem reichhaltigen Kuchenbüffet und gemeinsamem Singen von adventlich-weihnachtlichen Liedern, nicht zuletzt „Süßer die Glocken nie klingen“. Fotos und ein Film vom Glockenguss im Sommer wurden, vom Pfarrheim gut einsehbar, auf die weiße Kirchenwand projeziert.
Einige Male wurde schon über das Westersteder Glockenturm-Projekt berichtet: u.a. bei Mein Westerstede über den Glockenguss, über den beginnenden Turmbau und im Zusammenhang mit dem Weihnachtspfarrbrief sowie in der NWZ zuletzt insbesondere am 10.12.15 und ganz neu am 22.12 .
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