Dienstag, 30. März 2021, 15:39 Uhr
Massentierhaltung / Hühner / NABU

„Junghennenaufzuchtanlage“ in Garnholt

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Pläne für eine Erweiterung auf biszu 115 200 Tiere. Öffentliche Auslegung im Internet.

Garnholt / Westerstede / Wiefelstede Im Bereich Garnholt gibt es Pläne für die Erweiterung einer so genannten Junghennenaufzuchtanlage. Es soll ein neuer Stall errichtet und die Zahl der Aufzuchtplätze um 38 400 auf 115 200 erhöht werden. Weiter sind eine Abluftreinigungsanlage, Lagerhallen, Silos und Erdbehälter vorgesehen.

Eine dementsprechende Amtliche Bekanntmachung ist in der NWZ vom 26.2.2021 unter „Ammerland-Anzeigen“ erschienen (und auch im Online-Archiv der Zeitung auffindbar). Die Unterlagen sind außerdem zur Zeit, d.h. vom 8.3. bis zum 10.5.2021, im Internet auf dem UVP-Portal des Landes Niedersachsen öffentlich ausgelegt ( UVP steht für Umweltverträglichkeitsprüfung, bitte dem Link folgen). Man findet sie auf dieser Website etwa über den Suchbegriff „Junghennenaufzuchtstall“. Dort kann man umfangreiche Antragsunterlagen, Berichte und Stellungnahmen einsehen.
Mit dabei sind auch Pläne bzw. Karten, aus denen die Lage der Aufzuchtanlage zu entnehmen ist. Sie hat eine Adresse schon recht nahe der Gemeindegrenze zu Wiefelstede an der Straße Garnholterdamm, befindet sich aber von dieser doch ein Stück entfernt.

Auch Naturschutzverbände wie der NABU werden im Rahmen des Verfahrens um Stellungnahmen gebeten. Ehrenamtlich Aktive wie z.B. die Mitglieder der Westersteder NABU-Gruppe sind als Laien meist doch eher schwerlich in der Lage, rechtswirksame Einwände zu erheben.
Bedenken kann man aber schon haben. In Sachen Naturschutz sind Emissionen/Immissionen und konkret Gülle- und Mistüberschüsse kritisch zu betrachten. Erst vor kurzen am 11. März 2021 konnte man der NWZ entnehmen, dass das Ammerland trotz rückläufiger Entwicklung immer noch einen Stickstoffüberschuss habe (vgl. ebenfalls Online-Archiv der NWZ). Somit stellt sich die Frage, ob ist eine Erhöhung der „Produktion“ z.B. von Geflügelmist schon zu begrüßen.ist.
Auch zu Naturschutzthemen gibt es im übrigen an genannter Stelle auf dem UVP-Portal umfangreiche Unterlagen.

Abgesehen vom Naturschutz mag auch so mancher, allen voran „Tierrechtler“ und Tierschützer, ein solche Art der Tierhaltung grundsätzlich ablehnen.
Und gerade in diesen Tagen kann man sich Gedanken machen über die direkte und indirekte Seuchengefahr für Tier und Mensch durch solch eine Einrichtung. Das Gesundheitsamt hat freilich das Vorhaben in einer Stellungnahme für undenklich erklärt, und zwar schon am 1.2.2019.

In jedem Fall ist es wichtig, dass die Öffentlichkeit über solche Projekte genügend informiert, wozu hoffentlich auch dieser Artikel etwas beiträgt.

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