Der Möhlenbült bei Westerstede
Erinnerungen aus den Kindertagen
Ocholt
Der Möhlenbült bei Westerstede war früher ein von Natur geschaffener kleiner Waldsee. Später wurde hier dann für den Bau der Bahnstrecke von Westerstede nach Ocholt Sand abgebaut. Wir kannten den Möhlenbült erst später, denn wer kam denn schon in der Kinderzeit in diese Gegend. Ja, aber eines Tages wurde ich
von unseren Nachbarn mitgenommen zum Möhlenbült. Es war um 1950, zusammen mit Heini und Gertrud Buhr und deren Eltern ging es mit dem Fahrrad zum Möhlenbült. (Die Familie Buhr wohnte damals bei uns in der Nachbarschaft) Es kam mir wie eine Weltreise vor. Es ging über den Burnhörn, dann weiter in Richtung Südholt, vorbei am Bahnhof Südholt, dann über die Bahn zum Möhlenbült. Straßen gab es damals hier auf dieser Strecke noch nicht. Es waren alles Feldwege entlang der Bahnstrecke nach Westerstede. Es war mir oft unheimlich, links die Bahn und rechts der dunkle Südholt. An der Bahn waren alte Kiefern. Hier konnte man Spechte sehen und erleben. Damals warren noch viele Buntspechte dort anzutreffen.
Vesperbrote und Saftwasser waren im Marschgepäck, denn gekauft wurde früher nichts. Der Möhlenbült war noch ein Badesee mit sehr klarem Wasser. Kaulquappen, Stichlinge und kleine Frösche waren dort noch zu finden. Auch Seerosen blühten früher schon dort. Es gab zwei Badestellen. Ein kleiner See und ein größerer Badesee. Für uns Kinder war es ein idealer Spielplatz. Es wurde im Sand gespielt und im Wasser herumgetobt . Nach der Vesperpause ging es dann wieder heimwärts. Es war ein schöner und erlebnisreicher Sonntag für mich, so daß ich mich auch noch heute sehr gern an diese Zeit erinnere. Wir Kinder sind noch oft mit dem Fahrrad zu Dieter, Uwe und Heide van Mark und dann zum Möhlenbült gefahren. Es sind schöne Erinnerungen. Leider wurde der schöne Badesee später zweckentfremdet. Es wurden Jauchefässer gereinigt usw. Später kamen dann die Reiter, so daß hier am Baden nicht mehr zu denken ist. Eigentlich schade. Es liegt ein schönes Naherholungsziel vor der Tür und wird zweckentfremdet. Ich meine, daß auch in der heutigen Zeit diese Naturoasen erhalten werden sollten. Die Natur so nah, wer hat das schon. Oder fahren heute alle lieber ins Freibad? ( Ein Freibad gab es damals noch nicht). Leider kommt es aber auch heute vielfach vor, daß der schöne Sandweg vom Südholt bis zum Kirchweg mit dem Fahrrad nicht befahrbar ist. Der Grund liegt darin, daß Reiter keine Rücksicht nehmen. Es sind zwar Schilder aufgestellt, aber daran hält sich keiner. – Schade!!! -
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