Dirk Achtermann führt VSG zum 3:2-Sieg beim VfL Lintorf
Spannender und dramatischer geht es kaum: Die Drittliga-Volleyballer der VSG Ammerland haben in einem wahren Krimi gegen den alten Regionalliga-Rivalen Lintorf zwei wichtige Punkte geholt.
Westerstede / Westerstede/Bad Zwischenahn/Bad Essen
Spannender und dramatischer kann ein Volleyballspiel kaum sein: In einem über zwei Stunden dauernden Drittliga-Krimi hat die VSG Ammerland den Gastgeber und alten Regionalliga-Rivalen VfL Lintorf in Bad Essen mit 3:2 (25:20, 27:29, 21:25, 25:20, 15:13) niedergerungen. Damit hat sich die Mannschaft von Trainer Torsten Busch erst einmal der schlimmsten Abstiegssorgen entledigt.
Bestes Beispiel für die Dramatik dieses Spiels war gleich der erste Satz, auch wenn sich 25:20 recht deutlich anhört. Die Lintorfer präsentierten sich mit Andreas Tissen (Mitte) und Piotr Smolinski (Diagonal), die im Hinspiel noch gefehlt hatten, deutlich stärker und bis in die Haarspitzen motiviert. Ebenso ihr Publikum, das seit jeher zu den Ammerländern und insbesondere zu den Achtermann-Brüdern ein recht spezielles Verhältnis pflegt.
Eben diese Lintorfer führten im ersten Durchgang bereits mit 20:15 - die Stimmung in der schicken Sporthalle am Hallenbad war entsprechend. Und dann kam Ammerlands Mittelblocker Jannik Haats zum Aufschlag - und wie! Neunmal in Folge erwischte er den anvisierten Lintorfer Annahmespieler auf dem falschen Fuß, oder eben genau auf dem richtigen, je nach Sichtweise. Jedenfalls machten die VfL-Männer in diesem Satz keinen Punkt mehr, der Satz ging an die Gäste. Und nun war vor allem bei den mitgereisten Ammerländer Fans die Laune sehr viel besser.
Zwei Sätze später sah das schon wieder ganz anders aus. Der zweite Durchgang blieb bis zum Ende eng. Lintorf schaffte es immer wieder, sich zwei, drei Punkte abzusetzen, aber jedes Mal glich die VSG postwendend aus. So nutzte der VfL auch erst seinen vierten Satzball, einen hatte es auch für Ammerland gegeben, zum 29:27.
Noch viel ärgerlicher für die Gäste war der dritte Satz, in dem sie bereits komfortable fünf Punkte Vorsprung hatten (14:9), sich dann aber eine Schwächephase leisteten. Ruck-zuck stand es plötzlich 20:17 für die Gastgeber, die sich den Satz nicht mehr nehmen ließen.
Somit standen die Ammerländer mit dem 1:2-Satzrückstand gehörig unter Druck, und der vierte Spielabschnitt blieb wieder lange ausgeglichen. Beim 7:8 für Lintorf brachte Busch Außenanreifer Arne Immel für Andreas Stammer, beim 12:12 Mittelblocker Rolf von Kampen für Jannik Haats. Beide Einwechselspieler, gerade Immel mit seiner emotionalen Spielweise, brachten neuen Schwung ins Spiel der VSG und hatten ihren Anteil daran, dass Lintorf fortan bei eigenem Aufschlag keinen einzigen Punkt mehr machte. So setzten sich die Ammerländer Stück für Stück ab und erzwangen den Tie-Break.
Mit Immel und von Kampen gingen die VSG-Männer auch in den Entscheidungssatz und erwischten hier einen guten Start mit zwei Punkten Vorsprung, die Lintorf aber wieder aufholte (7:7). Bei 8:7 für die Gastgeber wurden die Seiten gewechselt, und dann, in der entscheidenden Phase, gelang es den Ammerländern wieder, aus der Annahme konsequent zu punkten. Nach dem 12:12 legten zwei gute Aufschläge von VSG-Mittelblocker Jan Hartkens die Grundlage für die 14:12-Führung. Einen Matchball wehrte Lintorf noch ab, den zweiten verwandelte Diagonalspieler Olaf Kreike im Angriff.
Die Erleichterung war groß, der Jubel bei den Ammerländern und ihren Anhängern entsprechend ausgelassen. VSG-Trainer Torsten Busch lobte sein Team für eine geschlossene, starke Mannschaftsleistung mit einem überragenden Kapitän Dirk Achtermann, der im Angriff nahezu ohne Fehler blieb und in der Annahme zusammen mit Libero Lars Achtermann für die nötige Stabilität sorgte.
Mit immerhin zwei Punkten aus diesem Auswärtsspiel haben die Ammerländer den sechsten Platz gefestigt und können dem Gastspiel des Tabellenführers SF Aligse am kommenden Sonntag in Bad Zwischenahn entspannt entgegenblicken. "Und dann wollen wir mal schauen", so Busch, "ob wir den Spitzenreiter ein bisschen ärgern können."
VSG: D. Achtermann, L. Achtermann, Haats, Hartkens, Immel, Kreike, Seuberlich, Stammer, von Kampen, Wanke, Warneken, Westphal.
Leserkommentare (0)