Duell zweier Tiebreak-Könige: VSG Ammerland trifft auswärts auf VCO Berlin
Gegen die Jugend-Nationalmannschaft will der Aufsteiger am Samstag weitere wichtige Punkte für den Klassenerhalt sammeln.
Westerstede / Westerstede/Bad Zwischenahn/Berlin
Die Zweitliga-Volleyballer der VSG Ammerland treten am kommenden Samstag auswärts beim VCO Berlin an. Gegen die Jugendnationalspieler will der Aufsteiger wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt sammeln.
Eins haben VSG Ammerland und VC Olympia Berlin gemeinsam: Ihre Spiele gehen häufig über die volle Distanz von fünf Sätzen. Beide Teams mussten in dieser Saison schon sieben Mal in die Verlängerung - keine Mannschaft in der 2. Bundesliga Nord hat mehr Tiebreaks gespielt. Auch das Hinspiel VSG gegen VCO in Bad Zwischenahn ging über fünf Sätze - mit dem besseren Ende für die VSG.
Überhaupt sieht die Tiebreak-Bilanz der Ammerländer besser aus, denn sie konnten vier der sieben Fünf-Satz-Spiele gewinnen, der VCO nur zwei. Und schließlich haben die Ammerländer als Tabellenachter vier Pluspunkte mehr auf dem Konto als der Tabellen-13. aus Berlin. Ein Duell auf Augenhöhe also? VSG-Trainer Torsten Busch jedenfalls sieht die Favoritenrolle wegen des Heimvorteils eher bei den Berlinern. "Das ist eine tolle Truppe", zeigte er sich schon nach dem Hinspiel durchaus beeindruckt. "Die sind nicht nur groß, die spielen auch richtig guten Volleyball."
Die Mannschaft von Trainer Ralph Post hat im Saisonverlauf immer wieder überzeugt. Gegen den Meisterschaftsfavoriten A!B!C Titans Bergisches Land hatten die Berliner mehrere Matchbälle, und verloren nur denkbar knapp in - natürlich - fünf Sätzen. Was ihnen noch fehlt, ist Konstanz. Da es sich um die nach Frankfurt zweitjüngste Mannschaft der Liga handelt, ist das aber auch nicht weiter verwunderlich.
Die Jugendnationalspieler der Jahrgänge 1993/94 sind in Berlin versammelt, trainieren dort unter professionellen Bedingungen und spielen außer Konkurrenz in der 2. Bundesliga, um die nötige Wettkampfpraxis auf hohem Niveau zu bekommen. "Ihr Weg führt über kurz oder lang in die 1. Bundesliga", ist Busch sich sicher. Dennoch ist der Coach davon überzeugt, in Berlin einen weiteren ganz wichtigen Auswärtssieg einfahren zu können: "Wir haben unter Druck unsere besten Spiele gezeigt. Wir haben gut trainiert, die Formkurve zeigt nach oben."
Den Schlüssel zum Erfolg sieht Busch einmal mehr in den Elementen Aufschlag und Annahme. "Die Berliner schlagen sehr gut auf und sind stark im Block. Wir müssen in der Annahme sicher stehen, um ihnen mit einem variablen Angriffsspiel in der Block- und Feldverteidigung das Leben schwer zu machen. Und mit guten Aufschlägen müssen wir versuchen, ihre guten Schnellangreifer aus dem Spiel zu nehmen."
Benjamin Büttelmann, Tobias Knieper und Jörn Wolf werden aufgrund privater Verpflichtungen fehlen, Arne Döpke ist nach seiner Operation noch nicht wieder einsatzfähig. Unterstützung hat sich Busch aus der zweiten Mannschaft geholt: Arne Immel, Niklas Martens und Jens Zander fahren mit nach Berlin. Den frühen Spieltermin (los geht es in der Sporthalle Anton-Saefkow-Platz um 16.00 Uhr) nutzen die Ammerländer, um aus dem Berlin-Trip eine Mannschaftsfahrt zu machen. So bleiben das Team und seine Anhänger für eine Nacht in der Bundeshauptstadt. Mit von der Partie ist auch Westerstedes Sportbotschafter Klaus Berster, der damit sein Versprechen vom Aufstiegsempfang im Westersteder Rathaus einlöst: "Berlin, Berlin … wir fahren nach Berlin! Die Kosten für die Busfahrt übernehme ich!"
Nach einem gemeinsamen Abendessen wollen die Ammerländer dann in Berlin die Nacht zum Tag machen. "Und ein Erfolg gegen den VCO würde sicherlich für die richtige Feierlaune sorgen", sagt Busch und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: "Zur Not auch in fünf Sätzen."
Leserkommentare (0)