Ein Auswärtssieg zum Trainer-Geburtstag: VSG Ammerland schlägt Kiel mit 3:2
Die Bundesliga-Volleyballer der VSG Ammerland haben ihr Auswärtsspiel beim Volleyball Team Kiel nach 0:2-Satzrückstand sensationell mit 3:2 gewonnen.
Westerstede / Westerstede/Bad Zwischenahn/Kiel
Die Bundesliga-Volleyballer der VSG Ammerland haben ihrem Trainer Torsten Busch am Samstagabend sein schönstes Geburtstagsgeschenk gemacht: Nach einem 0:2-Satzrückstand gewannen sie ihr Auswärtsspiel beim Abstiegskonkurrenten Volleyball Team Kiel noch mit 3:2 (19:25, 22:25, 27:25, 25:21, 15:8).
In den ersten beiden Sätzen hatten die Kieler den Ammerländern noch mit ihren sehr guten Aufschlägen den Schneid abgekauft. Immer wieder schafften die Gastgeber Serien, während die VSG-Männer sich zu viele Aufschlagfehler leisteten. Der erste Satz blieb nur bis zum 10:10 ausgeglichen, dann zog Kiel davon. Im zweiten spielten die Ammerländer schon besser mit und führten zur ersten technischen Auszeit mit 8:5, ehe dann mehrere Aufschlagserien der Kieler die Chance zum Satzausgleich zunichte machten. Besonders der Diagonalangreifer des VTK, Florian Lüdike, punktete immer wieder mit harten und platzierten Sprungaufschlägen – die Ammerländer Annahme war machtlos.
Nun war das Spiel aus Sicht zumindest einiger Kieler Anhänger eigentlich schon gelaufen, was sie der gegnerischen Mannschaft und ihrer kleinen, aber lauten Anhängerschar auch kundtaten. Doch sie täuschten sich. „Am Ende wird die Ente fett“, lautete ein an diesem Abend vielfach zitierter Ausspruch von VSG-Außenangreifer Arne Döpke – und der bewahrheitete sich: Im hart umkämpften dritten Durchgang konnten die Kieler ihr Aufschlagniveau nicht mehr halten, während die Ammerländer eindeutig Morgenluft witterten. Ihre langen Flatteraufschläge bereiteten den Kielern immer mehr Probleme, und die Annahmereihe der VSG um Libero Lars Achtermann wurde immer sicherer. Auch im Block und in der Feldabwehr legten die Gäste noch eine ordentliche Schippe drauf, und so erarbeiteten sie sich viele Punktballchancen und gingen mit 22:16 in Führung. Zwar kehrte noch einmal kurz der Schlendrian ein (23:23), doch zum Matchball für Kiel kam es nie. Und als der Satz dann endlich mit 27:25 unter Dach und Fach war, glaubten endgültig alle Ammerländer in der Hein-Dahlinger-Halle daran, dass dieses Spiel noch zu gewinnen war.
Im vierten Satz lagen die VSG-Männer anfangs zwar noch mit 1:4 zurück, doch schon zur ersten technischen Auszeit führten sie wieder mit 8:7. Bis zum 20:20 blieb der Satz ausgeglichen, dann sorgte Ammerlands Mittelangreifer Marco Meyer mit drei Aufschlägen in Folge für die Vorentscheidung (23:20). Im Tiebreak spielten die Ammerländer dann nahezu fehlerfrei und lagen immer in Führung, während die Kieler im Aufschlag weiterhin ein hohes Risiko gingen, dabei aber zu viele Fehler machten. Als dann der Satz mit 15:8 auch noch deutlich unter Dach und Fach war, gab es kein Halten mehr: Die Spieler sprangen jubelnd im Kreis herum, ihre Fans auf der Tribüne lagen sich in den Armen, während die Kieler und ihre 300 Zuschauer wohl noch nicht so richtig fassen konnten, dass die Heimmannschaft die schon sicher geglaubten Punkte doch noch hergeben musste.
„Wir haben mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung das Ruder herumgerissen und können wirklich stolz auf diesen Auswärtssieg sein, der gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf natürlich besonders wichtig ist“, meinte VSG-Trainer Torsten Busch. Besonders lobte er seinen Mittelblocker Jan Hartkens: „Das war ein sensationelles Spiel von ihm. Jan hat im Angriff gut gepunktet, er hatte einige tolle Blockaktionen und hat auch noch gut aufgeschlagen.“
Mit 14 Pluspunkten auf dem Konto steht der Aufsteiger nun in der Tabelle der 2. Bundesliga Nord hervorragend da und kann dem letzten Spiel in diesem Jahr entspannt entgegenblicken: Am kommenden Sonntag um 16 Uhr sind die A!B!C Titans Bergisches Land in Bad Zwischenahn zu Gast. Der Erstliga-Absteiger ist Tabellenführer und hat erst ein einziges Spiel verloren. „Aber wir spielen zu Hause, und wir stehen gegen so eine Mannschaft mit Sicherheit nicht unter Erfolgsdruck“, so Busch. „Also schauen wir mal, ob wir den Meisterschaftsfavoriten Nummer eins ein bisschen ärgern können."
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