Montag, 05. Dezember 2011, 23:14 Uhr
Volleyball / Bundesliga / VSG Ammerland

Nichts für schwache Nerven: VSG Ammerland schlägt Lindow mit 3:1

2197
0
 

Die Bundesliga-Volleyballer der VSG Ammerland haben mit einem Heimsieg zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt eingefahren.

Westerstede Die Volleyballer der VSG Ammerland haben am Sonntag mit einem 3:1-Heimsieg (25:14, 18:25, 25:20, 26:24) gegen den direkten Konkurrenten SV Lindow/Gransee zwei vielleicht ganz besonders wertvolle Punkte im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga Nord eingefahren. Damit bleiben die Ammerländer Tabellensiebter und haben nun vier Punkte Vorsprung vor Lindow/Gransee (Platz zwölf).

Im ersten Satz sah alles nach einer ziemlich klaren Sache aus. Dass es noch richtig spannend werden würde, ahnten wohl nur die Wenigsten. Denn die Ammerländer erwischten einen grandiosen Start in die Partie. Bis zum Spielstand von 22:11 gelang den Gästen bei eigenem Aufschlag kein einziger Punkt. „Unsere Mannschaft hat die taktische Marschroute konsequent eingehalten“, lobte VSG-Trainer Torsten Busch. Das hieß: Die Ammerländer setzen die Lindower Außenangreifer in der Annahme mit taktischen Aufschlägen unter Druck und zwangen sie zu Fehlern. Auch in der Block- und Feldabwehr hatten sich die Gastgeber gut auf den Gegner eingestellt und erkämpften sich so viele Punktballchancen, die sie erfolgreich nutzten. Bei 12:21 aus Sicht der Lindower schafften die Gäste dann doch zwei Punkte in Folge bei eigenem Aufschlag. Busch nahm eine Auszeit, nach der die VSG-Männer keinen weiteren Zähler mehr zuließen und den Satz deutlich gewannen.

Daraufhin stellte Lindows Trainer Tom Schwenk seine Mannschaft um. Entscheidend dafür, dass der zweite Satz für die Ammerländer verloren ging, waren aber vielmehr die eigenen Nachlässigkeiten, die den Coach sichtbar und hörbar verärgerten. Bei 3:6 nahm Busch seine erste Auszeit. Bei 5:11 wechselte er im Zuspiel Alexander Janssen für Moritz Döpke ein und im Außenangriff Arne Döpke für Benjamin Büttelmann. In dieser Aufstellung verkürzten die Ammerländer ihren Rückstand zwar noch einmal bis auf 12:16, in Schlagdistanz kamen sie aber nie. „Zu Beginn des zweiten Satzes haben wir es verpasst, den Gegner konsequent weiter unter Druck zu setzen. Wir haben die Lindower durch leichte Fehler wieder ins Spiel gebracht“, so Busch.

Im dritten Satz präsentierte sich seine Mannschaft dann wieder wie ausgewechselt. Zuspieler Janssen blieb auf dem Feld, Arne Döpke musste wieder Platz machen für Benjamin Büttelmann, der mit einer Aufschlagserie gleich für eine frühe Führung sorgte. Die Lindower kämpften sich zwar noch einmal heran und gingen sogar mit 12:11 in Führung. Eine Aufschlagserie von Olaf Kreike zum 20:14 sorgte aber für die Vorentscheidung.

Der vierte Satz war dann wirklich nichts für schwache Nerven. Dabei sah es bei 19:14 für die Ammerländer schon nach einem sicheren Heimsieg aus. Doch plötzlich standen Block und Abwehr bei den Gästen wieder wie eine Eins – und ratz-fatz hatten die Lindower sich sechs Punkte in Folge geholt und führten mit 20:19. „Nicht schon wieder!“, dürfte es da nicht wenigen regelmäßigen Heimspielbesuchern durch den Kopf gegangen sein. „Nicht schon wieder den schönen Vorsprung verspielen und am Ende mit leeren Händen dastehen!“

Busch nahm eine Auszeit, gefolgt von einem äußerst kuriosen Punkt zum 20:20: Dirk Achtermann konnte den Ball in der Annahme nicht kontrollieren, der Ball flog auf die andere Seite – aber kein Lindower schien sich zuständig zu fühlen. Der Ball landete im Lindower Feld. Riesenjubel auf Seiten der Ammerländer, lange Gesichter bei den Gästen. Bis zum Spielstand von 23:23 punkteten dann beide Teams sicher aus der Annahme, ehe sich die Hausherren mit einem tollen Blockpunkt des überzeugenden Zuspielers Alexander Janssen den ersten Matchball holten. Wieder ein toller Block, diesmal von Mittelblocker Marco Meyer, aber der gute Lindower Libero Martin Pomerenke hielt den Ball im Spiel und die Lindower punkteten im Gegenangriff. Matchball abgewehrt. Ein krachender Meyer-Aufsteiger sorgte für die nächste Chance (25:24), und diesmal landete der Angriff der Lindower im Aus. Geschafft! Da war der Jubel groß – und die Erleichterung auch. „Dieser Sieg nach den drei verlorenen Spielen war ganz, ganz wichtig und gibt uns Selbstvertrauen“, meinte Busch. „Aber im zweiten Satz hat man es mal wieder gesehen: Man muss in dieser Liga immer am Limit spielen. Lässt man nach, ist der Gegner sofort da.“

Am kommenden Samstag treten die Ammerländer auswärts beim Volleyball Team Kiel an, und natürlich wünscht sich der Trainer an seinem Geburtstag einen weiteren Sieg: „Die Kieler stehen in der Tabelle hinter uns. Warum sollten wir also nicht auch in Kiel gewinnen?“

Leserkommentare (0)

Melden Sie sich bitte an um einen Kommentar abzugeben.
Passwort vergessen

Artikel schreiben



Bitte warten...
Schon registriert?
Melden Sie sich hier an! Passwort vergessen Anmelden
Noch nicht mit dabei?
Registrieren Sie sich hier! Registrieren

Von Lesern für Leser

Dieses Portal bietet allen Lesern die Möglichkeit, eigene Beiträge und Bilder zu veröffentlichen. Es handelt sich nicht um Beiträge der Nordwest-Zeitung, die Beiträge werden nicht vorab geprüft.

Feedback

Sie haben einen Fehler entdeckt oder einen Verbesserungsvorschlag? Schreiben Sie uns!

Suchen in der N@chbarschaft