Die Zweitliga-Volleyballer haben zuletzt Überraschungssiege gegen Lüneburg und in Giesen eingefahren. Gegen Kiel machten sie in der vergangenen Saison den Klassenerhalt perfekt.

Westerstede Nach zwei Überraschungssiegen in Folge wollen die Zweitliga-Volleyballer der VSG Ammerland am kommenden Sonntag die nächsten beiden Punkte einfahren. Dann treffen sie um 16 Uhr in der Robert-Dannemann-Halle in Westerstede auf die KMTV Eagles Kiel.

Ammerland gegen Kiel - da war doch was? Und wie! Mit einem packenden 3:1-Erfolg gegen die "Adler" schafften die VSG-Männer am 1. April dieses Jahres das, was vor der Saison nur wenige für möglich gehalten hatten: den vorzeitigen Klassenerhalt. 530 restlos begeisterte Zuschauer feierten das Team von Trainer Torsten Busch.

Um den Klassenerhalt geht es für beide Mannschaften wohl auch in dieser Saison: Der aktuelle Tabellenletzte ist beim Vorletzten zu Gast. Für die Ammerländer ist es ein sogenanntes "Vier-Punkte-Spiel" – ein wichtiges, aber kein entscheidendes und auch kein vorentscheidendes Spiel, betont Busch: "Natürlich wollen wir gegen Kiel gewinnen, aber am achten Spieltag von einer Vorentscheidung zu sprechen, wäre Unsinn. Die Saison ist noch lang."

Bei den Kielern hat sich seit April einiges getan: Aus dem Volleyball Team Kiel wurden die KMTV Eagles Kiel, und neben dem neuen Namen kamen auch junge, talentierte Spieler hinzu. Leistungsträger wie Florian Huth, Nils Rohde und die Poniewaz-Zwillinge sind geblieben, und an der Seitenlinie steht weiterhin ein Trainer mit internationaler Erfahrung als Spieler: Thomas Kröger lief bei den Olympischen Spielen in Peking noch als Libero für Deutschland auf und hat über 30 Länderspiele für das DVV-Team bestritten.

Mit Siegen gegen Giesen/Hildesheim und Frankfurt sind die Kieler gut in die Saison gestartet. Zuletzt gab es in der Liga aber drei deutliche Niederlagen am Stück. Eine vierte setzte es am Mittwoch im Achtelfinale des DVV-Pokals. Alles andere als ein deutliches 0:3 gegen den aktuellen Dritten der Ersten Liga, evivo Düren, wäre aber auch eine faustdicke Überraschung gewesen.

Bei den Ammerländern lief es andersherum: Nach fünf Niederlagen zum Saisonauftakt haben sie gegen Lüneburg und in Giesen gepunktet. "Wir wollen den Schwung der letzten beiden Spiele mitnehmen und an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen", sagt Busch. Aus seiner Sicht wird die Partie am Sonntag ein Duell auf Augenhöhe: "Die Tagesform, der Siegeswille und vielleicht auch die Unterstützung der Zuschauer wird entscheidend sein."

In einer guten Aufschlag-Annahme-Leistung sieht der VSG-Trainer einmal mehr die Grundvoraussetzung für einen Erfolg. Besonders im letzten Heimspiel gegen Lüneburg habe sein Team sehr gut angenommen und konnte dann im Angriff sehr variabel agieren. Nach jetzigem Stand sind alle 15 Spieler einsatzbereit. Mit der Entscheidung, wer am Sonntag auf die Tribüne muss, will der Coach bis nach der letzten Trainingseinheit warten: "Gerade zuhause mit unseren Fans im Rücken will natürlich jeder spielen, und alle hätten es verdient."

Ammerland gegen Kiel – dieses Spiel wird auch am Sonntag viele Zuschauer in die Halle locken, ist sich Busch sicher. "Und wir wollen unsere Fans auch dieses Mal wieder begeistern", sagt Diagonalangreifer Tobias Knieper. "So wie im letzten Heimspiel gegen Lüneburg oder aber wie damals, am 1. April, gegen Kiel."