Wie kommen die Mühlenflügel eigentlich in die richtige Windrichtung?
Ich habe mich als Kind schon immer gefragt, wie denn diese große Windmühle überhaupt gedreht werden kann.? Und dass sie gedreht werden muss, ist ja irgendwie klar?
Westerscheps
- schließlich kommt der Wind ja nicht immer aus der gleichen Richtung.
Hier nun des Rätsels Lösung – zumindest für die Mühle Oltmanns in Westerscheps.
Die Mühle Oltmanns ist eine sogenannte Holländermühle – auch Kappenwindmühle genannt. Kennzeichnend für diesen Typ Mühle ist die drehbare Kappe (das ist der „Deckel“ gaaanz oben auf der Mühle). Diese Kappe lässt sich allerdings nicht auf „Knopfdruck“ weiterdrehen - logisch. Die Kappe samt Flügel wird über das sogenannte Kröjwerk (siehe Abbildung) gedreht. Zum Kröjwerk gehört u.a. der Steert. Das ist ein langer, dicker Balken, der von der Kappe bis zum Mühlenwall reicht. Unten am Steert befindet sich das Kröjrad.
Auf einer Rolle am Kröjrad befindet sich ein Stahlseil, an dessen Ende eine Schlaufe ist. Das Stahlseil wird mit der Schlaufe um einen Pfahl (Kröjpfahl) gelegt. Wenn nun das Kröjrad betätigt wird – das wird per Hand gemacht– wickelt sich das Stahlseil um die Rolle, spannt sich und zieht damit den Steert der Mühle und somit auch die Kappe und die Flügel mit. So kommen also die Mühlenflügel in die richtige Windrichtung.
Übrigens: die Pfähle sind in Abständen von ca. 4,00 Metern auf dem Mühlenwall zu finden – so kann im Prinzip die Mühle einmal rund herum gedreht werden.
All kann am Pfingstmontag natürlich auch besichtigt werden!
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