Freitag, 03. Oktober 2014, 14:35 Uhr
Katze / Samtpfote / Tierschutz

S.O.S. - Samtpfoten Nordwest e.V. vertraute und verlor - oder: Gutmütigkeit wird bestraft

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Über das unglaubliche Verhalten eines Katzenbesitzers

Oldenburg Im Juni 2014 hat der Verein S.O.S. – Samtpfoten Nordwest e.V. die kastrierte, gechipte und kerngesunde 11 Monate junge Katze Hanni (s. Foto) in ein – wie der Verein dachte – gutes Zuhause vermittelt.

Als Hanni im neuen Zuhause nach draußen gehen durfte, kam sie eines Tages mit einer dicken Vorderpfote zurück. Die Besitzerin konsultierte einen Tierarzt. Der diagnostizierte eine Wundverletzung unter der Pfote mit anschließender Fistelkanalbildung. Hanni wurde mit Antibiotika behandelt. Es wären zudem regelmäßige Spülungen der Wunde und ein regelmäßiger Verbandswechsel beim Tierarzt notwendig gewesen. Doch wie dem Bericht des Tierarztes, der S.O.S. – Samtpfoten Nordwest e.V. vorliegt, zu entnehmen ist, wurde Hanni für diese Spülungen und Verbandswechsel nicht beim Tierarzt vorgestellt. Erst als es der Katze wieder schlechter ging, konsultierte die Besitzerin erneut den Tierarzt. Auch hier lehnte sie eine erneute Spülung der Wunde in Sedation ab.

Stattdessen kontaktierte die Besitzerin verzweifelt die ehemalige Pflegestelle von Hanni. Sie müsse eine vierwöchige private Reise ins weiter entfernte Ausland antreten, die sie unmöglich verschieben könne und habe niemanden, der die Katze betreue. Die Nachbarin traue sich dies (verständlicherweise) bei einer noch nicht wieder hundertprozentig gesunden Katze nicht zu.

Die Pflegestelle, die sich natürlich Sorgen um die Katze machte, hat daraufhin entgegen den sonst üblichen Gepflogenheiten des Vereins zugesagt, das Tier für die 4 Wochen zu übernehmen. Abgesprochen wurde (leider nur mündlich), dass wenn ein Tierarztbesuch erforderlich sein sollte, dieser vorgenommen werden sollte.
  
Durch die Aufnahme von Hanni wurde ein Pflegeplatz für eine ausgesetzte notleidende Katze blockiert. Wie sich aber herausstellte, war Hanni selbst notleidend. Noch am Abend des Aufnahmetags war die Pfote von Hanni derart angeschwollen (s. Fotos), dass sie am Folgetag sofort dem Tierarzt von S.O.S. – Samtpfoten Nordwest e.V. vorgestellt werden musste. Der operierte sogleich. Es war eine sehr umfangreiche und langwierige Folgebehandlung erforderlich, die Pflegestelle ist unzählige Male (in ihrer Freizeit!) mit Hanni zum Tierarzt gefahren und hat sich aufopferungsvoll um das Tier gekümmert, bis es schließlich gesundet war. Insgesamt sind in dieser Zeit Tierarztkosten in Höhe von 368,81 Euro angefallen.

Ende September kam die Besitzerin von Hanni dann von ihrer privaten Auslandsreise zurück. Am Telefon sagte sie der Pflegestelle, sie freue sich schon auf ihre Katze.  
Als die Pflegestelle dann mit Hanni vor der Tür stand, öffnete der Mann der Besitzerin. Die Pflegestelle berichtete von den Tierarztbesuchen und bot an, dass die entstandenen Kosten gern in Raten abbezahlt werden könnten, wenn dies ein Problem sei.

Die Antwort des Mannes verschlug dem Verein die Sprache. Er arbeite doch nicht für seine Katze, sagte er. Das hätte er auch schon bei seinem Hund nicht getan. Der Verein könne die Katze wieder mitnehmen. Die ebenfalls anwesende Besitzerin erhob keinen Einspruch. Somit sitzt Hanni nun wieder in der Pflegestelle und wartet sehnsüchtig auf ein (wirklich gutes) Zuhause, in dem man sie lieb hat und zu ihr steht, auch wenn sie einmal krank wird und Kosten verursacht.

S.O.S. – Samtpfoten ist geschockt! Wie kann es sein, dass jemandem ein Lebewesen, noch dazu eines, das schon mehrere Monate bei einem gelebt hat, so egal ist? Wie kann es sein, dass Vertrauen so missbraucht wird? Immerhin hat die Pflegestelle auch für Futter und Streu und für den Aufenthalt in der Pflegestelle keine Kosten erhoben. Tierpensionen verlangen 6 Euro und mehr pro Tag.

Nun sitzt der fassungslose Verein also auf Unkosten von 368,81 Euro.

Vielleicht mögen Sie, liebe Leserinnen und Leser, den Verein mit einer kleinen Spende unterstützen, um das Loch, das Hanni in unsere Finanzen gerissen hat, ein klein wenig zu stopfen? S.O.S. – Samtpfoten Nordwest e.V. würde das sehr freuen und den Glauben an das Gute im Menschen wiederfinden lassen. Wir stellen auch gern eine Spendenbescheinigung aus, wenn Sie unter „Verwendungszweck“ ihre vollständige Anschrift angeben.

Unsere Kontodaten lauten
Kto 1920313
BLZ 28050100, LzO
IBAN DE 35 28050100 000 1920313; BIC: BRLADE21LZO

Übrigens: Hanni wäre, das hat uns unser Tierarzt bestätigt, ohne die Behandlung, deren Kosten nun der Verein tragen muss, heute nicht mehr am Leben.

Weitere Informationen über den Verein unter
www.sos-samtpfoten-nordwest.de
Kontakt: info@sos-samtpfoten-nordwest.de

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