Buchtipp: Ewalds Mathespielwiese
Eine Einführung in die mathematische Denkweise (Teil 1) oder der Kampf gegen die mathematische Ahnungslosigkeit
Oldenburg
Dieses Buch wurde aufgrund der ernüchternden Ergebnisse der ersten PISA-Studie geschrieben. Man hatte feststellen müssen, dass die deutschen Schüler im Vergleich mit Schülern aus anderen Ländern leistungsmäßig im Fach Mathematik nur durchschnittlich abschnitten. Was waren die Gründe dafür, dass das Leistungsniveau der Schüler in diesem Fach Jahr für Jahr stetig sank? Die Gründe sind mannigfaltiger Natur (gesellschaftliche, politische, familiäre, individuelle und schulische Gründe). In dem Buch werden zwei Gründe klar herausgestellt.
1. Viele Schüler beherrschen nicht mehr die
notwendigen Rechentechniken
(Bruchrechnung, Prozentrechnung, Dreisatz,
Überschlagsrechnungen, Termumformungen,
das Lösen von Gleichungen in Form von
Textaufgaben usw.). Vor allem ist das
Kopfrechnen für viele ein Buch mit sieben
Siegeln. Wenn man den Taschenrechner nicht
benutzen darf (das ist bei vielen
Bewerbungstests der Fall), dann bricht die Welt
der Zahlen für viele zusammen.
2. Vielen Schülern fehlt die Verinnerlichung der
mathematischen Denkweise. Schüler lernen für
die Klassenarbeiten Formeln und Sachverhalte
auswendig, ohne sie verstanden zu haben. Als
Lehrer braucht man sich dann nur die
Klassenarbeit seines Kollegen bzw. seiner
Kollegin zu besorgen und sie den Schülern zur
Bearbeitung geben. Die meisten Schüler
bekommen in der Regel mit dem Lösen der
„fremden“ Aufgaben Probleme, da jeder Lehrer
eine eigene sprachliche Formulierung von
mathematischen Problemen besitzt. Der
eigentliche Grund für die Schwierigkeiten
seitens der Schüler ist nicht die andersartige
Formulierung, sondern die Probleme
resultieren aus der Tatsache, dass das
mathematische Denken den meisten Schülern
fremd ist. Aber gerade in der Mathematik
braucht man einen sehr kreativen Geist.
Es fällt den meisten Schülern schwer, die
Mathematikaufgaben inhaltsmäßig rasch zu
erfassen und den Lösungsweg schrittweise im
Kopf zu strukturieren. Noch schwerer fällt es
ihnen, ihren strukturierten Lösungsweg den
Mitschülern verständlich zu erklären, da sie hier
auf Fragen der Mitschüler eingehen müssen.
Für die Beantwortung dieser Fragen muss der
Schüler mathematisch gut argumentieren
können. Da diese Fähigkeiten bei vielen nicht
vorhanden sind, steht man als Lehrer häufig
vor dem Problem, dass viele Schüler im
Unterricht nichts bzw. nur wenig sagen können.
Als Lehrer kann man nun mit den Schülern die
Rechentechniken pauken oder sie an die
mathematische Denkweise heranführen.
Beides ist sicherlich dringend notwendig.
Mit dem Buch hat der Autor versucht, Schüler für
die mathematische Denkweise zu sensibilisieren,
da dieses sicherlich das schwierigere, aber
auch das reizvollere Unterfangen ist.
Einige Anmerkungen zu dem Buch:
1. Bei diesem Buch (Ewalds Mathespielwiese -
Teil 1) handelt es sich um ein
mathematisches Lesebuch und nicht um ein
traditionelles Schulbuch. Der Leser
wird anhand spezieller Themen in die
mathematische Denkweise eingeführt. Durch
diese „Denkexkursionen“ wird er mit den
mathematischen Gesetzmäßigkeiten, Mustern
und Strukturen vertraut gemacht, die in
allgemein gültige Formeln überführt werden. Da
eine Vielzahl von Formeln und Aussagen
bewiesen werden, lernt der Leser somit
verschiedene Beweisverfahren kennen.
Die Hauptzielgruppe für dieses Buch ist die
gymnasiale Oberstufe, insbesondere die
Fachoberschule mit der spezifischen
Ausrichtung Wirtschaft, Gestaltung oder
Technik. Gerade diejenigen, die an einer
Fachhochschule studieren möchten, sei es
BWL, VWL, Informatik oder ein
Ingenieursstudium (Maschinenbau,
Elektrotechnik usw.) beginnen, brauchen ein
solides mathematisches Basiswissen und die
Verinnerlichung der mathematischen
Denkweise.
Eine weitere Zielgruppe sind Studenten in den
Anfangssemestern, deren Studiengang
mathematisch ausgerichtet ist.
Im Allgemeinen ist es für all diejenigen
geschrieben, die Spaß an der Mathematik
haben und sich gerne mit dieser Materie
beschäftigen, die gerne ihr Gehirn strapazieren
und nicht gleich aufgeben, wenn
mathematische Probleme schier unlösbar
erscheinen.
2. Das Buch muss nicht chronologisch
durchgelesen werden. Jedes Beispiel ist in
sich abgeschlossen, so dass der Leser sich
seine Lieblingsbeispiele selbst aussuchen
kann.
3. Der Autor hat versucht, historische Aspekte an
geeigneten Stellen einzufügen
(Rechentechniken alter Kulturvölker,
mathematische Fragestellungen der "Alten
Griechen" usw.), denn die historische
Entwicklung der Mathematik sowie knapp
gefasste Biografien bedeutender Mathematiker
machen dieses Fach lebendiger.
4. Das Buch enthält einige Kapitel, die den Zugang
zur mathematischen Denkweise über die sog.
„spielerische Mathematik“ einleiten sollen.
Solche Kapitel wären:
- Verfahren zur Erzeugung magischer Quadrate
- Wissenswertes über den „Turm von Hanoi“
- Das Arithmetikspiel
- Verschiedene Additions- und
Multiplikationsverfahren
Das Buch ist erschienen im Verlag Books on Demand (www.bod.de). Außerdem ist es in allen üblichen Onlineshops (z.B. www.amazon.de) zu erwerben. Natürlich kann man es auch über den traditionellen Buchhandel bestellen.
Unter www.bod.de ist auch ein Link zur Homepage des Autors zu finden. Dort kann man einen Download tätigen und so das Inhaltsverzeichnis und drei kurze Kapitel aus dem Buch sehen.
Titel: Ewalds Mathespielwiese – Teil 1
Autor: Ewald Gronewold
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