Freitag, 15. Juli 2022, 17:34 Uhr
Müll

BV Etzhorn: Fleißige Oldenburger trennen Müll

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Besichtigung Kompostwerk Neuenwege

Oldenburg Und wieder eine interessante und lehrreiche Fahrradtour vom Bürgerverein Etzhorn. Die Organisatoren Manfred Klöpper und Hans-Gerd Lüken hatten sich als Ziel das Kompostwerk der Stadt Oldenburg in Neuenwege ausgesucht. 

Unsere Gruppe wurde von Jörg Geerdes (Abfallwirtschaftsbetrieb Oldenburg, dort sind ca. 170 Mitarbeiter beschäftigt) und Heino Mester (Leiter Kompostwerk) begrüßt. Das Werk wurde von der Stadt Oldenburg im Oktober 2017 von der Firma Remondis übernommen. Von ursprünglich 21 Tsd. Tonnen werden inzwischen jährlich 28 Tsd. Tonnen Bioabfall verarbeitet. Davon sind ca. 12.000 to Grünabfall und 16.000 to Biomüll, der teilweise in Oldenburg und in Großefehn/Aurich weiter verarbeitet wird. Für die Sammlung sind regelmäßig täglich 10 bis 12 Fahrzeuge am Vor- und Nachmittag in der Stadt Oldenburg unterwegs.

Zur Verarbeitung des Grünabfalls muss dieser mit Sauerstoff/Luft und Wasser versorgt werden, dann arbeitet der Abfall von selbst. Bei 65 bis 70 Grad Wärme werden die Unkrauterreger abgetötet, so dass der Bürger einwandfreien „Oldenburg-Kompost“ für den Garten erhält. Der bearbeitete Biomüll geht größtenteils in die Landwirtschaft. Ganze vier Mitarbeiter (!) halten das Kompostwerk am Laufen.

Jörg Geerdes stellte heraus, dass die Oldenburger fleißige Müllsammler seien und den Müll durchweg gut trennen. Aber Glas, Plastik und Batterien sind immer wieder in der Biotonne zu finden, die da einfach nicht reingehören. Auch Bioplastik geht nicht in den Müll, denn während der Kompostierung verrottet dieser nicht. Deshalb wurde im Oktober 2018 vom AWB die Kampagne zur Reduzierung von Störstoffen im Biomüll mit gutem Erfolg gestartet.

Interessant sind die Rottetunnel (25 m lang, 4 m breit und 4 m hoch), in denen der überarbeitete Müll in drei bis vier Wochen auf Spaltenböden, mit Sauerstoff und Wasser zugesetzt, zu einem brauchbaren Kompost reift. Dieser Vorgang verbraucht derzeit noch viel Energie, doch sind für das Kompostwerk in Neuenwege Zukunftsinvestitionen geplant. 

Nicht weniger interessant war dann die riesige Halle, in der Hausmüll und Sperrgut verarbeitet wird. Ein Mitarbeiter versorgt die riesige Presse mit Mahlwerk permanent wechselweise mit Müll und Sperrgut. Die Ergebnisse sind auch hier sehr eindruckend, denn es wird viel sortiert/getrennt, um den verarbeiteten Müll einer weiteren Verarbeitung/Nutzung zuzuführen bzw. für die Müllverbrennung vorzubereiten.

Fazit: Die Stadt Oldenburg verfügt mit dem Abfallwirtschaftsbetrieb über eine beispiellose Einrichtung, die über Oldenburg hinaus einen sehr guten Ruf genießt.

Der Bürgerverein Etzhorn plant für Donnerstag, 25. August, eine weitere interessante Radtour: Es geht zum Kaiser Butjatha in der südlichen Wesermarsch in Morriem.

Text: Gustav Backhuß-Büsing
Fotos: Heike Dexter

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