ÖDP sendet Protestnote an Minister Lies
Oldenburg / Bad Zwischenahn / Edewecht
ÖDP sendet Protestnote an Minister Olaf Lies
Der Text im Wortlaut:
Herrn Minister Olaf Lies
Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz
Archivstraße 2
30169 Hannover
Protestnote Gewässerbelastung
Sehr geehrter Herr Minister Lies,
mit Entsetzen reagieren wir auf die Ergebnisse der NDR- Analysen über multiresistente Keime in niedersächsischen Gewässern.
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Gefaehrliche- Keime-in-Baechen-Fluessen-und-Seen,keime302.html
Niedersachsen ist besonders gefährdet, da hier intensive Landwirtschaft und Massentierhaltung betrieben wird. Zudem wird die Vermehrung und Konzentration multiresistenter Keime durch häufig geringe Fließgeschwindigkeiten und höhere Tem- peraturen als in anderen Regionen begünstigt. Dies kann die Ablagerung von Substanzen und die Vermehrung von Keimen und somit die Entstehung von Resistenzen fördern.
Während das Bundesumweltministerium bereits Maßnahmen für Klärwerke fordert, sieht die Landesregierung bisher keinen Handlungsbedarf. Dies ist ein Skandal! Die Belastung mit multiresistenten Keimen ist, neben der Belastung unserer Oberflächen- und Grundwässer mit Pestiziden, Mikroplastik und Hormonen aus der Humanmedizin, ein weiterer Tiefpunkt und gefährdet die Gesundheit von uns und unseren Kindern und nachfolgenden Generationen.
Wir halten es für zwingend erforderlich, Klärwerke umzurüsten, damit sie sowohl Mikroplastik, als auch Medikamentenrück- stände eliminieren. Das in Bäche und Flüsse abgeleitete Wasser muss höchste Sauberkeit haben. Dies gilt explizit auch für private Klärwerke von Pharmafirmen, Kliniken und Alten- und Pflegeheimen. Daneben müssen auch Wasserwerke und Mineralbrunnenbetreiber entsprechende Standards vorweisen können.
Im Bereich der Tierhaltung ist ein konsequentes Verbot von Reserveantibiotika umzusetzen und der Verbrauch an Antibioti- ka auf das absolute Minimum zu reduzieren. Das Land Niedersachsen muss Landwirten den Umstieg auf artgerechte Tierhaltung und weg von der Massentierhaltung ermöglichen. Gerade in der Massenhaltung von Tieren ist der Bedarf an Antibiotika besonders hoch.
Für die Humanmedizin ist eine Kampagne in Arztpraxen durchzuführen. Als Beispiel kann eine Kampagne aus NRW dienen: https://www.aekno.de/page.asp?pageID=15774
Wasser ist Leben und Trinkwasser eines unserer wichtigsten Güter. Daher fordern wir Sie auf, umgehend zu handeln und die Gesundheit der Bevölkerung nicht weiter aufs Spiel zu setzen.
Für die ÖDP Niedersachsen
Martin F. Dreß, Dipl.-Ing. agr. und Landesvorsitzender
Carsten Krehl, Dipl. Chemieingenieur und Landesvorstandsmitglied
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