Donnerstag, 03. Dezember 2015, 10:52 Uhr
Prävention

Kinderschutzbund Niedersachsen fordert aktivierenden Schutz vor Gewalt und Missbrauch für Kinder in Institutionen und bietet Hilfen an

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Oldenburg Immer wieder werden Fälle bekannt, in denen Kinder von Gewalt und sexuellem Missbrauch betroffen sind. Johannes Schmidt, Vorsitzender des Kinderschutzbundes Niedersachsen, "Kinder sollen in Sicherheit leben können, dieses steht  für den Kinderschutzbund an erster Stelle. Geschlossene Systeme schaffen Möglichkeiten unentdeckter Gewalt. Deshalb hat es Priorität, verlässliche und handhabbare Strukturen im Kinderschutz zu schaffen – insbesondere im Sinne der Prävention!“

Dazu soll jede Einrichtung, jeder Verein und jede Organisation, die mit Kindern zu tun hat, die eigenen Risiken analysieren und Konzepte gegen Missbrauchssituationen und Missbrauchsstrukturen entwickeln. Dieser Prozess ist unbedingt unter Beteiligung der Kinder und Jugendlichen selbst zu gestalten. Schmidt: „Kinder und Jugendliche zu beteiligen ist ein unabdingbarer Bestandteil eines offensiven Präventionskonzeptes gegen sexualisierte Gewalt in Einrichtungen!“ Dies sehe auch das Bundeskinderschutzgesetz, das seit 2012 gelte, vor. Darin wird betont, dass transparente Strukturen, eine offene Kommunikation, sowie die Beteiligungs- und Beschwerdemöglichkeiten von Kindern der beste Schutz vor Gewalt und Machtmissbrauch sind. 

Schmidt: „ Die Strukturen in geschlossenen Systemen müssen zwingend aufgebrochen werden. Das ist der einzig wirksame Weg um zu verhindern, dass Gewalt in internen Prozessen verschleiert wird und dadurch immer wieder stattfinden kann. Nur in offenen und verbindlichen Formen gibt es "sichere Orte " für Kinder! Ganz besonders zählt für Kinder, dass die Bezugspersonen glaubwürdig und zuverlässig sind.“

Der Kinderschutzbund Niedersachsen appelliert an Betroffene sowie an Fachkräfte, kompetente Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Für die Prävention von und Intervention bei Gewalt, Misshandlung, Missbrauch und Vernachlässigung stehen Kinderschutz-Zentren (Hannover und Osnabrück),  Beratungsstellen und auch das Kinder- und Jugendtelefon der Nummer gegen Kummer bereit. Ein  kompetentes Team aus haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter_innen betreut Kinder und Jugendliche, wenn sie Sorgen und Nöte im familiären Alltag, in Institutionen oder im Freundeskreis haben. Aber auch Erwachsene – Familienangehörige, Verwandte, Freunde, Nachbarn – sind dort willkommen, wenn sie erkennen, dass Kinder in ihrer Nähe unter Problemen leiden.
Mit dem Projekt „Rechte von Mädchen und Jungen in Einrichtungen“  bietet der Kinderschutzbund Niedersachsen konkrete Unterstützung bei der Entwicklung von Kinderschutzkonzepten an.

Bei Nachfragen: Johannes Schmidt 0171.2137528

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