Montag, 21. September 2020, 11:02 Uhr
Stahl / Energiewende / Stahlindustrie

Energiewende durch grünen Wandel in der Stahlindustrie

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Allein in Niedersachsen gehen etwa 360.000 Menschen einer Tätigkeit in der Stahlindustrie nach. Doch die Stahlindustrie befindet sich in einer Krise, die durch die Corona-Pandemie ausgelöst wurde. Dies geschieht in Zeiten, in denen die Stahlindustrie gemeinsam mit einem großen Energieträger eigentlich umweltfreundliche

Oldenburg Hannover:
Der Wirtschaftsminister von Niedersachsen Althusmann (CDU) sprach Anfang September virtuell zum vierten Berliner Stahldialog mit 20 Vertretern der Stahlbranche. Arbeitgeber, Verbände, Gewerkschaften und die Politik erkennen deutlich die aktuellen Probleme und Herausforderungen. Diese bestanden zum Teil bereits und wurden nun durch die Corona-Pandemie verschärft. Im Dialog wurde die aktuelle Lage der niedersächsischen Stahlindustrie deutlich und diskutiert. Ebenfalls ging es um den Ausweg aus der Krise und um zielführende Zukunftsaussichten für die Standorte.


Durch Corona brach die Stahlproduktion im zweiten Halbjahr 2020 um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahreshalbjahr ein. Während des Dialogs bestand Einigkeit darüber, dass nur ein fairer Wettbewerb zu einem gut funktionierenden Markt und sicheren Arbeitsplätzen in der Industrie in Deutschland und somit auch in Niedersachsen führen wird. Hierfür muss allerdings die Politik mit Blick auf Handel, Energie und Klima die geeigneten Bedingungen schaffen.


Grüner Wasserstoff kann maßgeblich zur Verringerung der Kohlendioxidemissionen beitragen.
 
Der niedersächsische Wirtschaftsminister Althusmann erklärte, dass die Stahlbranche mit ihren rund 360.000 Mitarbeitern eine sehr bedeutende Rolle für das Bundesland Niedersachsen spielt. Sie steht jedoch vor großen Aufgaben. Für Althusmann stehen in diesem Zusammenhang die Bewältigung der Corona-Krise und ein nachhaltiger Klimaschutz im Fokus.

Weiter führte er aus, dass der vierte Stahldialog sich vor allem mit einer kohlendioxyd-ärmeren Produktion beschäftigte, die den Wandel in der Stahlindustrie bringen soll. Die Stahlbranche erzeugt von der gesamten Industrie Deutschlands den größten Anteil an Kohlendioxidemissionen. Optimistisch sieht Althusmann den Einsatz von grünem Wasserstoff, der im Laufe der Zeit diese Kohlendioxidemissionen um bis zu 95 Prozent verringern wird.

Dieser Wandel in der Stahlindustrie hinsichtlich des Umweltschutzes ist gleichfalls ein wichtiger Grundstein und Beitrag Deutschlands für die Umsetzung des Green Deal der Europäischen Union. Deutschland wird nur mit einer klimaneutralen Industrie in Niedersachsen die Vorgaben für den Klimaschutz in der EU erreichen können. Da Niedersachsen bereits heute ein entscheidender Knotenpunkt für eine sichere Energieversorgung der Wirtschaft ist, bietet sich dieses Bundesland für dieses erste richtungsgebende Umweltschutzprojekt geradezu an.

Die Infrastruktur ist bereits sehr gut ausgebaut, um grünen Strom und grünen Wasserstoff für die Wirtschaft nutzen zu können.

 

Konzeption für die Stahlbranche
 
Die Bundesregierung zeigte das „Handlungskonzept Stahl – Für eine starke Stahlindustrie in Deutschland“ auf. Hier wurden nun konkrete Schritte und Maßnahmen benannt, die aus der Krise in eine zukunftsorientierte Stahlindustrie führen, so dass Stahlsorten wie 1.4410 zukunftsfest und wettbewerbsfähig bleiben. Damit hat die Bundesregierung ein klares Zeichen gesetzt, welches den Wandel der Stahlbranche vollziehen wird. Durch die Zusammenarbeit mit anderen Bundesländern mit Stahlindustrie wird dies unterstützt.

Bernd Althusmann betonte, dass sich der gewünschte Wandel für die Sicherung des Standortes Niedersachsen für Stahlindustrie nur vollziehen kann, wenn der Welthandel einheitlich geregelt ist und eine sinnvoll umsetzbare Umwelt- und Energiepolitik ermöglicht wird. Er setzt sich weiterhin entschlossen für die Stahlindustriestandorte Niedersachsens mit seinen vielen Arbeitnehmern ein.
 

Schweden als Pionier bei der Nutzung von grünem Wasserstoff in der Stahlbranche

Dass es möglich ist, beweist der Neubeginn der Eisenverhüttung mit Wasserstaff in Schweden seit 31.08.2020. Mit „Hybrid“ läutet Schweden den Wandel in der Stahlindustrie ein, der bis 2035 abgeschlossen sein soll. Schätzungen ergaben, dass die Produktion durch diese Umstellung um 20-30 Prozent wachsen wird.

Bild: Kein Bildnachweis nötig: https://pixabay.com/de/photos/bl%C3%BCte-walzwerk-schiene-hei%C3%9Fe-ware-1578783/

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