Wie großartig, Teil des buntesten Tausendfüßlers Oldenburgs zu sein
So lautete der Eintrag eines begeisterten Teilnehmers des Osterburger Mittsommernachtsberglauf der seit vier Jahren an jedem 21.06. am Utkiek veranstaltet wird.
Oldenburg
Als Anfang Oktober 2009 der Landschaftspark Osternburger Utkiek offiziell eröffnet wurde gehörte auch eine Schar von Läufern um Stefan Rakelmann zu den ersten Nutzern der ehemaligen Mülldeponie. „Ich wurde von der Stadt angesprochen ob ich nicht für den Eröffnungstag so etwas wie einen inoffiziellen Eröffnungslauf organisieren könnte.“ Gesagt getan. Zahlreiche Läufer folgten der Aufforderung Rakelmanns und liefen am 2. Oktober ihre ersten Runden über den Utkiek. Die sonst flaches Geläuf gewohnten Oldenburger Läufer fanden Gefallen an der abwechslungsreichen und anspruchsvollen Strecke und nur wenige Tage später war man sich einig, dass der Utkiek eine jährliche Laufveranstaltung verdient hat. Schnell war man sich einig einen Silvesterlauf zu veranstalten. Aber wie sich herausstellte war bereits der VfL in der Planung eines Silvesterlaufs an der Uni. „Im Nachhinein hat sich das als Glücksfall herausgestellt. In den letzten Jahren war es zu Silvester auf dem Utkiek teilweise so glatt, dass wir den Lauf schon zweimal hätten absagen müssen“, so Rakelmann.
So machte Rakelmann sich mit seinen Mitstreitern Klaus Bartels und Wolfgang Görke auf die Suche nach einem neuen Termin. Ein Hauptkriterium war: Der Utkieklauf sollte sich von den bestehenden Läufen abheben. Also entschied sich das Trio für die Mittsommernacht. So wird seit 2010 jedes Jahr am 21.06. um 21:06 Uhr durch das Läuten einer Zillertaler Kuhglocke das stetig wachsende Läuferfeld auf die Reise über den anspruchsvollen Kurs geschickt. „Mein Wunsch wäre es im nächsten Jahr 500 Läufer und damit 1000 Füße am Start zu haben“, spielt Rakelmann auf folgenden Eintrag eines Läufers im Gästebuch an: Wie großartig, Teil des buntesten Tausendfüßlers Oldenburgs zu werden.
Bei dem Gästebuch handelt es sich noch um ein echtes Buch aus Papier und kein elektronisches. Eine Rarität in der moderne Laufszene die guten Anklang bei den Teilnehmern findet. Auch wenn einige Läufer recht flott auf der 5,4 km langen Strecke unterwegs sind, so gibt es keine offizielle Zeitmessung. Das gleiche gilt für das Startgeld. Wer möchte kann Fingerfood, Obst, Müsliriegel oder Kuchen spenden, aber ein Startgeld muss genauso wenig entrichtet werden wie eine Anmeldung von Nöten ist. Einfach vorbeikommen, mitlaufen und laufend den Sommer begrüßen ist das Motto. Was nicht heißen soll, dass nicht auch Walker und Nordic Walker herzlichst eingeladen sind an dieser zwangslosen Veranstaltung, die sich in und um Oldenburg immer größerer Beliebtheit erfreut, teilzunehmen.
Auch wenn die Vorjahresteilnehmerzahl von knapp 300 Läufern nicht erreicht wurde war Organisator Stephan Rakelmann voll und ganz zufrieden. „Bei den unstabilen Wetterbedingungen der letzten Tage habe ich mich über jeden Läufer gefreut der gekommen ist. Das trotzdem noch mehr als 200 Läufer am Start waren zeigt das diese Laufveranstaltung ohne Zeitnahme von Oldenburgs Läuferfamilie angenommen wird.“ Als mit 83 Jahren älteste Teilnehmerin konnte Rakelmann seine eigene Mutter begrüßen, die die Strecke mit Nordic Walking Stöcken absolvierte. Die weiteste Anreise hatte Paula Ruiz aus Atlanta (USA). Die 15jährige hatte bereits Ende letzten Jahres mit ihrer Familie am Oldenburger Silvesterlauf teilgenommen. Neben Läufern aus allen Oldenburger Leichtathletikvereinen waren auch die Teilnehmer des Anfängerlaufkurs vom Team Laufrausch am Start, die beim Mittsommernachtslauf an ihrer ersten Laufveranstaltung teilnahmen. „Alle sind gut durchgekommen und haben das Ziel erreicht“, freute sich die Organisatorin des Laufkurses Sylke Albrecht.
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