Gaudium Frisia will im kommenden Jahr eine Neuaufführung wagen.
Neuer Spielort - Neue Herausforderungen.
Varel / Bockhorn / Zetel
Die Corona-Pandemie hat in Friesland das gesamte Kulturleben erheblich getroffen. So musste auch Gaudium Frisia die für 2020 auf der Naturbühne in Dangast vorgesehene Aufführung „Vom Fischer und seiner Frau“ mehrmals verschieben. Inzwischen hat sich zudem gezeigt, dass im kommenden Jahr eine Aufführung dort nicht möglich ist, da ein Pendelbusverkehr nicht eingerichtet werden kann. Ob dies dann ein Jahr später möglich sein könnte, ist ebenfalls sehr ungewiss.
So stand der Kulturverein nun vor der Entscheidung, entweder die Planungen für ein Freilichttheater auf ungewisse Zeit zu verschieben, oder nach einem alternativen Aufführungsort für 2023 zu suchen, den alle Theatergäste auch ohne Pendelbus erreichen können.
Nach intensiven Beratungen sprachen sich jetzt die Mitglieder von Gaudium Frisia einstimmig für ein neues alternatives Freilichttheater-Projekt auf der Freifläche in der Nähe des Dienstleistungszentrums Friesland in Varel aus. Die Mitglieder folgten damit den Worten des Vorsitzenden Andreas Meinen: „Die wunderschöne Lage direkt am Deich in Dangast führte immer mit dazu, dass die Aufführungen zu einem besonderen Kulturerlebnis wurden. Daher streben wir an, über kurz oder lang wieder Theateraufführungen in Dangast genießen zu können. Ziel und Zweck des Vereins ist es aber auch, kulturelle Großveranstaltungen zu organisieren. Wir wollen nicht vor der Corona-Pandemie kapitulieren.“
Er machte keinen Hehl daraus, dass die Anforderungen enorm sind, unter den aktuell sehr schwierigen Bedingungen ein hochklassiges Schauspiel mit der gewohnten Qualität aufzuführen: „Wir können und wollen nicht an der künstlerischen Qualität sparen. In fast allen Bereichen sind die Preise aber erheblich gestiegen und keiner weiß, vor welche Herausforderungen uns Corona noch stellen wird. Und natürlich hoffen wir, dass das Publikum den Standort akzeptieren wird.“
Für Gaudium Frisia ist es eine große Hilfe, dass die politischen Gremien der Stadt Varel nun eine weitere Hürde, nämlich die Herstellung der Grundinfrastruktur auf dem Gelände beim Dienstleistungszentrum Varel, aus dem Weg geräumt haben. Dies bestätigte Bürgermeister Gerd-Christian Wagner jetzt: „Die Herstellung der Anschlüsse wird planerisch von der Stadt auf das Frühjahr 2023 vorgezogen. Gut, dass die Stadt dieses Gelände für Großveranstaltungen vorhalten möchte.“
Damit ist der Weg für das Freilichttheater 2023 in Varel frei. Gezeigt werden soll das Stück „Vom Fischer und seiner Frau“ in einer Bühnenfassung von Frank Düwel. Die Bühnenleitung Gudrun Oeltjen-Hinrichs hofft, einen großen Teil des Ensembles 2020 einschließlich der zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer hinter diesem Projekt wieder zu vereinen und die Proben jetzt im Herbst aufnehmen zu können.
Aufgrund der Besonderheiten des neuen Spielortes muss auch das Bühnenbild komplett neu entwickelt werden. Entscheidend für den Erfolg des Stückes wird daher auch sein, ob es gelingt, den ehrenamtlichen Bühnenbau durch Männer und Frauen mit handwerklichem Geschick oder technischem Verständnis zu verstärken. „Wer Lust und Interesse hat mitzumachen, kann sich bei mir unter Tel. 04453/ 935299 oder per Mail gaudiumfrisia@ewetel.net informieren“, so der Projektleiter Iko Chmielewski.
Karten für die Freilichtinszenierung 2023 werden ab September erhältlich sein.
Leserkommentare (0)