Freitag, 01. Juni 2012, 08:05 Uhr
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Das Dangaster Teehaus hat sein Gesicht verloren!

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Heute genau vor 51 Jahren wurde das Teehaus fertig gestellt.

Dangast Viele Lokale und Restaurants werden nach Jahren modernisiert, indem das Mobiliar erneuert wird oder frische und fröhliche Farben die Wände neu verzieren. Beim Dangaster Teehaus ist alles anders.

Man beschmierte die solide Klinkeraußenwand mit weißer Farbe und ummantelte das Gebäude mit rauen Holzbohlen. Wo vormals das Kassenfenster für den Strand war, befinden sich nun ungleichmäßig abgeschnittene blaue Scheunenbohlen. Auf dem Gebäude wo sich Jahrzehnte das Werbeschild „Teehaus“ befand, pulsiert nun ein Werbebanner mit der Aufschrift „Sonnendeck Dangast“.  Das schmücke kleine Teehaus, dass so manche Sturmflut stand gehalten hat, hat hiermit sein Gesicht für immer verloren.

Am 1. Juni 1961 eröffnete das Teehaus mit dem Pächter Hans Gramberg  die Türen. Die damals sehr hellen Räume waren vom Pächter Gramberg mit modernen und bequemen Möbeln versehen. In der Vorderfront des Gebäudes war für den Dangaster Kurverein ein Arbeitsraum errichtet worden, indem die Dangaster Kurgäste jegliche Auskunft über den Zimmernachweis erhielten.

Im Jahre 1969 wurden als neue Pächter das Ehepaar Erika und Günther Morgenthaler ernannt.

Bei dem Pächterehepaar Morgenthaler wurde jeder Gast, ob heimisch oder fremd wie ein Familienmitglied aufgenommen. Das Teehaus besaß den Charme beim Gläschen Bier oder beim Tässchen Kaffee, viel Sonne auf der Sommerterrasse zu tanken. Bei Tee und Kuchen aufs Meer schauen und die Tide beobachten war Erholung pur.  Am 3. Mai 1991 stand eine große Wiedereröffnung nach umfangreicher Renovierung an. Zwecks der Renovierung konnte die Familie Morgenthaler bis zu 90 Gäste aufnehmen. Man erinnert sich noch heute gerne an die Spezialität des Hauses, ein schönes kühles Glas „Berliner Weiße“.  Die weniger schönen Erinnerungen waren die Sturmfluten. Viermal drang das Wasser in die Gaststube ein, die Sturmflut im Januar 1994 war die schlimmste. Einen Meter stand das Wasser hoch, somit auch Schlick und Schlamm. Die Einrichtungen mussten zum Teil mit einem Hochdruckreiniger befreit werden. Unter dem Motto: Retten was noch zu retten ist, wurde alles mühselig wieder hergerichtet. Nach 30 Jahren Bewirtung des Teehauses übergaben Erika und Günther Morgenthaler diese Aufgabe ihrem Sohn Jens Morgenthaler weiter. Am 22. März 2002 lud er hiermit zu einem kleinen Umtrunk ein.

Ab den 1. Mai 2012 betreiben  Mirko Thumann und seine Partnerin Patricia Berka den Strandclub auf dem Teehaus-Areal.

Das Sonnendeck Dangast soll auf der ehemaligen Teehaus-Fläche ein fester Bestandsteil in Dangast werden. Ob das ehemalige Teehausgebäude die nächsten Sturmfluten übersteht, ist sehr fraglich, da die Sturmwellenwand entfernt wurde.

Das Strandclub-Sonnendeck ist für Dangast eine tolle Idee, aber bitte nur am Campingplatz-Strand.

 

 

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