Freitag, 22. November 2013, 18:41 Uhr
Vareler Papierkorb

Die Börse, einst das Klubhaus für Vareler Gewerbebetreibende und Kaufleute.

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Durch den Bauherrn Joh. Carl Köhler vor über 200 Jahren erbaut.

Varel
Die Börse, wurde als Klubhaus im Jahre 1812 zu einer Zeit gebaut, in der der Handel mit England über den Vareler Hafen sich ausweitete. Der Architekt Polzin entwarf das zweigeschossige Gebäude im klassischen Putzbaustil und gab das Gebäude ein gedoppeltes Mansardendach. Die Eingangspforte wurde mittig im Hausgiebel gebaut, so war es damals üblich. Aber dieser Bereich befand sich nicht immer im Giebel (Drostenstraße), denn in einer unbekannten Zeit befand sich der Haupteingang auf der Straßenseite zur Nebbsallee.  Im Dachgeschoß richtete man einen speziellen Saal ein, dieser diente als Versammlungsraum der aus dem Jahre 1810 gegründeten Freimaurerloge. Die Mitglieder dieser Loge waren Graf Bentinck, seine Hofräte, Vareler Kaufleute, Postmeister sowie Schiffskapitäne. Das ehemalige Klubhaus war auch mit einer so genannten Kruggerechtigkeit ausgestattet.

Im April 1884 verkaufte die Firma F. Melchers in ihrem Hotel „Börse“ wegen Aufgabe der Wirtschaft das gesamte Inventar. Später folgte dann auch der Verkauf der Gebäude-Immobilie. In der Tageszeitung wurde die „Börse“ zum Verkauf wie folgt beschrieben:

"Im schönsten, elegantesten Teil der Stadt Varel gegenüber dem neu erbauten Rathause, ist die „Börse“ bekanntlich das feinste und beliebteste Restaurant der Stadt. Die Räumlichkeiten des äußerst solid erbauten, im besten Zustand befindlichen Gebäudes sind groß, elegant und dem Geschäft entsprechend vorzüglich eingerichtet. Die oberen Räume werden gerne und häufig zu größeren Privat-Gesellschaften, Hochzeiten oder Sitzungen genutzt. Es ist in der Börse stets ein guter Umsatz erzielt, und wird ein mit dem Geschäft vertrauter, korrekter  Wirt in dem Hause jedenfalls besten Erfolg haben." 

Über den nachfolgenden Besitzern oder Pächtern bleibt nur eine lückenvolle Recherche.

Im Jahre 1872 warb eine Frau Helene Koop mit einem neu eingerichteten Billardzimmer in der Börse. Aus dem Nachlass der F.W. Reiners geht ein erneuter Verkauf der Besitzung „Hotel Börse“ im August 1906 hervor.

Seit Jahren gehört die „Börse“ der Stadt Varel, genutzt wird sie heute von der Rheuma Liga, der LAB, dem DLRG Bezirksverband und der Beratungsstelle pro Familia.

Selten sieht man in Varel, dass ein so altes Gebäude in einem doch relativ guten Zustand das Vareler  Stadtbild bereichern kann.

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