Samstag, 03. Dezember 2011, 15:22 Uhr
Vareler Papierkorb

Ein Vareler Geschäftshaus verlor sein historisches Gesicht!

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Die Straßenfront fiel dem Fluchtlinienplan zum Opfer.

Varel / Varel/Stadt Zur Beseitigung mehreren verkehrshinderlichen Engpässen in verschiedenen Vareler Straßen war auf Beschluss des Rates der Stadt im Jahre 1960 ein neuer Fluchtlinienplan angenommen worden. Die Obere Obernstraße erschien im Blickpunkt als eines der wichtigsten Objekte. Das Wohn- und Geschäftshaus Obernstraße 23 fiel diesem Vorhaben auch zum Opfer. Deswegen musste im Juli 1966 von der Straßenfassade 2,40 m abgebaut werden. Um den erforderlichen vorspringenden Mauerteilen abzubauen, wurden selten dicke Trägerbalken entfernt. Auch die Stärke des Mauerwerkes war recht außergewöhnlich. Das Gebäude erhielt darauf hin ein neues Gesicht, nicht unbedingt schöner.

Die historische Zeitreise vom Hause wird ab 1795 ernannt.

Das Gebäude mit der damaligen historischen Fassade wurde im Jahre 1795 nach einem kompletten Abbruch wieder neu aufgebaut. Nach einem Lagerhausanbau im Jahre 1883 kaufte Georg Friedrich Lidecke am 1. Mai 1885 von seinen Schwägerinnen Cathinka und Bertha Folkers  das ganze Anwesen. Er übernahm so auch das Colonial- und Spirituosen-Geschäft der alten Firma J.W. Folkers.

Nach umfangreichen Renovierungsarbeiten am Gebäude wurde es am 1. November 1903 an Herrn Hartwig Ahmels verkauft. Er erweiterte das Sortiment auf Material- und Farbwaren, Tabak sowie Zigarrenhandlung aus. Ein Delikatess- und Aufschnitt-Geschäft Luise Hanker empfahl sich im Jahre 1911 den Vareler Kunden. 17 Jahre lang war hier auch „Möbel Zöllner“ ansässig, bevor er später auf der gegenüberliegende Straßenseite umsiedelte. Ein Spar Markt eröffnete am 16. März 1967 im Hause Obernstraße 23 seine Türen.

Im November 1979 begann hier auch Foto Ihnken sowie 1982 die Fahrschule Hartmut Rowohlt. Selbst ein Sonnenstudio war im Gebäude schon ansässig gewesen. Im September 2000 eröffnete Lutz von Atens sein Naturkostladen „Wurzel“ in der Obernstrasse 23.

Dem heutigen Outfit vom Hause, erhielt das historische Gebäude im Jahre 2003. Nach einer gründlichen Renovierung (an der ich auch beteiligt war) entstand die heutige ansehnliche Fassade.

Weitere betreffende Fotodokumente im Album „Vareler Papierkorb Teil 30.    

 

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