Montag, 14. Januar 2013, 12:29 Uhr
Vareler Papierkorb

Mühle am "Alten Warf" seit 94 Jahren ohne Flügelkreuz !

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Die "Grimms Mühle" einst Weizenmahlbetrieb, heute Wohnmobile.

Varel Die "Mühlenschwindsucht", das ist ein hartes Wort, traf und trifft aber in unserer engeren Heimat tatsächlich zu. Ist eine Mühle erstmal Flügellahm geworden, fällt sie allzu leicht dem verfallenden Zeitalter zum Opfer.

Dann allmählich verliert sie Ihre Schönheit und steht als schmuckloses Erinnerungsstück in der friesischen Landschaft ohne große Beachtung daher.

Varel kann sich nicht beklagen, da die immerhin schönste und imposanteste Windmühle Deutschlands das Vareler Stadtbild ziert. Wegen der ständiger guten Pflege, die sie erhält, wird die Mühle an der Mühlenstrasse wohl so manche Generation in Varel überleben dürfen.

Man sollte aber all die anderen schönen Mühlen die Varel einst prägten nicht vergessen. So auch die einst am Vareler Stadtrand die aktive Grimms Mühle am „Alten Warf“.

Der „Alte Warf“ war landschaftlich eine interessante Straße am Vareler Stadtrand, sehnt sich Heute nach den guten alten Zeiten zurück, da eine schmucke Windmühle die Straße ergänzte. Der Mühlentorso gegenüber der ehemaligen Schützenwiese ist schon 83 Jahre alt. Er entstand im Jahre 1919, als die Mühle am Alten Warf niederbrannte und danach ohne Flügelkreuz und Mühlenkappe weitermahlte. Der Müller Grimm war dennoch mit der Leistung zufrieden, die Mühle arbeitete nach seinen Wünschen. Sie war außerordentlich vielseitig und erhielt im Jahre 1950 einen neuen Walzenstuhl mit einem Plan-Sichter für den durchgehenden Weizenmahlbetrieb.

Es wurden auch Haferflocken hergestellt. Graupen, Mais und alle möglichen Getreidesorten wanderten durch die teils mit Dieselkraft und teils mit elektrischer Energie versorgten Mahlgänge. Die im Jahre 1857 erbaute Windmühle erwarb sich dennoch als eine so genannte Mühlenzierde am Vareler Stadtrand, sie lässt uns auch heute ihre historische Mühlengeschichte gut erkennen.

Leider ist das Mahlen schon lange eingestellt, heute beherbergt ein Wohnwagenbetrieb das Mühlenareal am „Alten Warf“.

  

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