IGS und der viel zitierte Bürgerwillen
Ein verlässliche Schulentwicklungsplanung sieht für uns anderes. Zeitdruck, aber immer noch keine Antworten auf unsere Fragen.
Varel / Friesland
MMW im Kreistag
Stellungnahme
Die Schulentwicklungsplanung in Friesland soll sich an der "qualifizierten Elternabfrage" -also an den Rückläufern eines komplizierten Fragebogens, der den Elternwillen abbilden soll - orientieren. Hierzu hat die MMW auch einige Fragen an die Verwaltung des Kreises gestellt, die bisher leider noch nicht beantwortet wurden. Die MMW sieht einen eindeutigen Wunsch der Eltern, mit der IGS Süd die Schullaufbahn für ihre Kinder möglichst lange offen zu halten. Es klar festzustellen, dass der Elternwille schon jetzt eine 6 bis 7- zügige IGS abbildet. Doch aus Verantwortung gegen über den anderen Schulen soll zunächst ein IGS-Angebot auf vier Züge für rund 120 Schüler aus dem Südkreis begrenzt werden. - Okay.
Um es klarzustellen - es geht hier nicht um Zetel oder Varel, sondern um eine IGS für den Südkreis. Das heißt rein rechnerisch um ein Angebot für ungefähr 30 Schüler aus Zetel, 30 Schüler aus Bockhorn und 60 Schüler aus Varel, wenn man eine Normalverteilung beim vorgebenden Losverfahren annimmt.
Die MMW bezweifelt, dass der jetzt diskutierte Beschlussvorschlag wirklich dem Elternwillen entspricht. Wir sind der Auffassung, dass eine IGS ohne Oberstufe halbherzig und unattraktiv ist. Haben die Eltern das wirklich gewusst und gewünscht? Wir befürchten, dass es kaum der Wunsch der Zeteler Eltern sein kann, dass es mit einer Einführung der IGS in Zetel für die Masse der Zeteler Schüler (aufgrund der begrenzten Zugangsmöglichkeit per Los) keine Möglichkeit einer Beschulung im eigenem Wohnort mehr gibt. Wir können aus der Prognose klar ableiten dass es in Varel deutlich mehr Eltern gibt, die sich für eine IGS-Süd entscheiden würden, auch wenn die prozentuale Darstellung der Verwaltung etwas anderes signalisieren möchte. Selbst wenn die IGS in Zetel eingerichtet würde, ist das bekundete Interesse der Elternbefragung aus Varel groß, was unweigerlich die Frage nach den Kosten für die Schülerbeförderung für den Kreis aufwirft. Leider haben wir auf unsere Anfrage noch keine Vergleichsberechnung der Standorte bekommen. Wir sind der Überzeugung, dass ein IGS-Angebot in Kooperation mit dem Gymnasium und anderen Schulen nicht nur wünschenswert, sondern auch notwendig ist, um ein wirklich qualifiziertes und breites Bildungsangebot für den Landkreis zu schaffen und langfristig zu sichern. Den neuen Vorschlag von SPD und Grünen, irgendwann auch noch in Varel einzurichten, empfinden wir als rein taktisches Manöver, um unter Zeitdruck den eigentlichen Fragen auszuweichen. Eine Auseinandersetzung mit einem erklärten Bürgerwillen und eine verlässliche, zukunftsorientierte Schulentwicklungsplanung unter Berücksichtigung der knappen Haushaltmittel sieht für uns anders aus.
Mit freundlichen Grüßen
Iko Chmielewski
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