Samstag, 23. Januar 2016, 12:05 Uhr
Schützenwesen / Schützenverein / SSG Varel

Sport und Tradition in der Schießsportgemeinschaft Varel von 1961 (SSG Varel)

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2015 ist das deutsche Schützenwesen mit seinen Traditionen von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt worden. Grund genug, einmal daran zu erinnern, dass auch in der Stadt Varel immer noch ein Schützenverein existiert in dem, neben dem Sport, dieses von der UNESCO geehrte Kulturgut noch gepflegt wird.

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Schützenverein in Varel ---->
"Schießsportgemeinschaft Bundesbahn Varel von 1961 (SSG Varel)"

Seit 2015 ist das deutsche Schützenwesen mit seinen Traditionen von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe[1] anerkannt worden. Grund genug, einmal daran zu erinnern, dass auch in der Stadt Varel[2] immer noch ein Schützenverein existiert in dem dieses von der UNESCO geehrte traditionelle Kulturgut weitgehend noch gepflegt wird.

2013 hatte sich ja der älteste Schützenverein der Stadt, der "Vareler Schützenverein 1848" , als Schützenverein[3] aufgelöst. Neben diesem Schützenverein existierte und existiert im Stadtgebiet von Varel seit 1961, was vielleicht nur noch wenigen Varelern bekannt ist, ein weiterer Schützenverein, nämlich die "Schießsportgemeinschaft Bundesbahn Varel (SSG Varel)". Der Schießstand und das Vereinsheim befinden sich am Grashof. Dort wird mit Luftgewehr und Luftpistole trainiert und auch im Rahmen der jährlichen Wettkämpfe geschossen. Von diesem Verein ist in diesem Bericht die Rede.

Entstanden ist dieser Schützenverein, wie sich unschwer aus dem Namen erkennen lässt, als Betriebssportgruppe der Bundesbahn in Varel.
Als sich die "Bundesbahn" in "Deutsche Bahn" umwandelte, musste der Verein "privatisiert" werden. Er wurde, wie auch die anderen Sportsparten des im ehemaligen Zuständigkeitsbereich der Bundesbahn in Oldenburg seit 1928 existierenden "Eisenbahner Sportvereins", im Jahre 2003 zu einer Abteilung des Oldenburger Sportvereins "Schwarz-Weiß-Oldenburg" umgewandelt. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Somit ist nach wie vor dieser in Varel beheimatete Schützenverein, der seinen Traditionsnamen " Schießsportgemeinschaft Bundesbahn Varel" behalten hat, eine Abteilung des Sportvereins "Schwarz-Weiß-Oldenburg"; im Übrigen, die einzige Schießsportabteilung in diesem Oldenburger Sportverein.

Doch nun zunächst zum "Schützenwesen". Was macht diese traditionelle Sportart kulturell so besonders, dass sie von der UNESCO als immaterielles Kulturgut "geadelt" wurde.

Erst einmal vielleicht, was das Schützenwesen nicht ist: Es ist keine Sportart für Schießwütige oder Rambos. Ebensowenig werden hier Ballerspiele praktiziert oder "Gegner" und andere "Ziele" bekämpft. Es ist keine Kampfsportart.

Gemäß der UNESCO "ist das Schützenwesen ein wichtiger, historisch gewachsener und lebendiger Teil der regionalen bzw. lokalen Identität. Es umfasst eine große Anzahl von Bräuchen und Traditionen, die in ganz Deutschland in zahlreichen unterschiedlichen Erscheinungsformen verbreitet sind". Das gilt auch für unseren Schützenverein. Das alte Brauchtum wird, auf die heutige Zeit und an die Möglichkeiten des Vereins angepasst, im Rahmen der Vereinszugehörigkeit von Menschen jeden Alters und Geschlechts unabhängig von religiösem Bekenntnis, sexueller Orientierung, Herkunft oder auch Behinderung ausgeübt bzw. gepflegt. Wir sind dabei, neben den sportlichen Aktivitäten, bemüht, Tradition, die Jugendarbeit und regionale Verbindungen aktiv zu pflegen.

Der Schießsport selbst ist ein gewaltfreier Sport, bei dem es auf die Förderung und das Training körperlicher Fähigkeiten ankommt und die Druckluftwaffe dazu "nur" das Sportgerät ist. Wir schießen in den Disziplinen Luftgewehr und Luftpistole.
Das sportliche Schießen ist eine Sache der Koordination. Halten, Zielen und Auslösen müssen ineinander greifen, wie ein gut geöltes Uhrwerk. Dazu muss jedes einzelne Element ordentlich ausgeführt und im Gesamtablauf synchronisiert werden. Das sportliche Schießen ist also ein Sport der Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit sowie Körperbeherrschung erfordert.

Bei dem in den Schützenvereinen und auch in unserem Vareler Verein praktizierten Sport gilt es, und das im Prinzip seit Jahrhunderten, mit einer entsprechenden Anzahl von Schüssen auf eine 10 Meter entfernte Ringscheibe[4] zu schießen und eine möglichst  hohe Ringzahl zu erzielen. Jüngere schießen freihand, Ältere aufgelegt. Ruhe, Konzentration und Disziplin bestimmen den Schießbetrieb auf dem Schießstand.

Der Schießbetrieb über das Jahr hin gesehen, besteht neben dem wöchentlichenTraining, aus traditionellen und sportlichen Wettbewerben.

Traditionell wird jährlich neben den Vereinsmeisterschaften und dem Wurst- sowie Pokalschießen, ein Königspaar, ein Kaiserpaar und der dazugehörige "Hofstaat" aus Adjudanten bzw. Hofdamen im Schießwettbewerb ermittelt. Auch in der Jugendabteilung wird bereits ein "Jugendkönigshaus" ermittelt.
Entsprechend der Tradition sind die Ergebnisse beim "Königs- und Kaiserschießen" zunächst geheim. Erst beim jährlichen "Königsball" werden dann mit der Proklamation der jeweiligen "Würdenträger" die Ergebnisse veröffentlicht.

Neben den traditionellen und vereinsinternen Schießwettbewerben finden jährlich jeweils im Frühjahr auch im regionalen Schützenkreis Vergleichsschießen mit Mannschaften anderer Schützenvereine statt. Dazu kommt, dass sich die jeweiligen Könige und Königinnen sowie die jeweiligen Vereinsmeister jährlich auch auf Kreisebene zu Wettbewerben treffen und so den Kreismeister bzw. die Kreismeisterin ermitteln. Auch hier messen sich die besten Jugendlichen der einzelnen Vereine miteinander.

Außerhalb der Wettkämpfe bestimmt das "Schießtraining" der aktiven Schützen das Vereinsleben. Dazu treffen sich die Mitglieder immer freitags auf dem Schießstand um jeweils eine "Serie" von 30 bzw. 40 (Freihandschützen) Schuss auf Zehnerringscheiben abzugeben. Ziel bei diesem Training ist es, die eigene Zielsicherheit zu erhalten und möglichst zu verbessern. Nach dem Schießbetrieb sitzt man noch ein Stündchen zusammen, fachsimpelt, tauscht sich über allgemeines aus der Woche aus und pflegt das gesellige Vereinsleben.

Neue Mitglieder sind natürlich auch stets willkommen. Bei Interesse kann man sich an folgende Personen wenden, die dazu gerne Auskunft geben:

Abteilungsleiter
Jonny Ebkes
Tel.: 04451 / 2828

Schießsportleiterin
Monika Tiemeier
Tel.: 04451 / 73 84

Jugendsportleiter
Wolfgang Münz
Tel.: 04451 / 84 250
https://www.facebook.com/SSG-Bundesbahn-Varel-Jugendabteilung-1522833231289291/
email: muenz.wolfgang@web.de


Kassenwart
Michael Zement
Tel.: 04451 / 2257 

Gerne können Sie auch unverbindlich mal zu den Trainingsabenden kommen: Freitags ab 18.30 Uhr auf dem Schießstand in Varel, Graßhof am alten Lockschuppen.

In der Anlage zwei Bilder, die beispielsweise einerseits den sportlichen Teil und andererseits den traditionellen Teil der Aktivitäten in der SSG Varel zeigen sollen.
Bildunterschriften:
1. Schützen beim wöchentlichen Training
2. Die "Würdenträger" des Jahres 2015

[1] Details dazu siehe unter: http://www.unesco.de/kultur/immaterielles-kulturerbe/bundesweites-verzeichnis/eintrag/schuetzenwesen-in-deutschland.html
[2] Im Bereich der heutigen Stadt Varel (mit dem eingliederten ehemaligen Vareler Land) gibt es in den eingemeindeten Dörfern und heutigen Ortsteilen noch zusätzlich die Schützenvereine Obenstrohe und Altjührden für die das Gleiche zutrifft.
[3] 2014 wurde der "Schützenverein Varel von 1848" wiederbelebt. Dieser  neue/alte Schützenverein bietet aber nur noch "Bogenschießen" als Sportart an.
[4] Früher, also traditionell, waren es meistens Vogelscheiben.

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