Dienstag, 14. Februar 2017, 02:19 Uhr
Fahrrad-Gruppe Benthullen

3. Kohlfahrt – Autorität der Obrigkeit in Frage stellen?

1945
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Benthullen / Harbern II Anno dazumal: Liegt es an der königlichen Autorität, dass nur wenige Untertanen der Einladung folgen wollen, um seiner Hoheit zu huldigen? Anhörung eines Untertans: Mit Verlaub Hoheit, es ist die grasierende morbum cedent*, die uns in den kalten Unterkünften plagt. – Die Hoheit zeigt Einsicht und gebietet heiße Getränke für das geladene Volk.

*Grippewelle, lateinisch

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Aktuell: Aufgewärmt mit heißem Apfelpunsch startet der „harte Kern“ den Kohlgang. Natürlich mit Bollerwagen, beladen mit Notproviant, sollten wir uns widererwarten verlaufen. Es ist kalt, aber windstill. Die leicht verdeckte untergehende Sonne und der schon sichtbare Mond begleiten uns.

Gut getimt, mit einigen Haltestellen, erreichen wir die „Grünkohl-Küche“. Ein schöner Raum mit Theke, eingedecktem Tisch und einer sympathischen Bedienung. Wir haben unseren Platz gefunden, während Rudi mit seinem Akkordeon schon aktiv ist und Stimmung verbreitet. Doch der König lässt sich nicht beirren, er grübelt: „Wie sag ich es den Untertanen?“ Denn die Tischrede vom Vorjahr war überhaupt der Knaller (Stichwort: Zubehör)! – Die Vorsuppe wird serviert!

Der König, sich erhebend und beginnend, doch dann mit einer Unterbrechung, um mit seiner Hoheit flüsternd eine angemessene Wortwahl festzulegen. Zurückgespult, zweiter Versuch! Zwei Sätze und Pause, dann der Schlusssatz: „Ihr dürft anfangen zu Löffeln!“ Das war’s – kurz, aber mit System: Nur heiße Suppen sind genüsslich!

Das Hauptgericht – oh je – der persönliche Schweinehund meldet sich: Genießen und eine Gallenkolik riskieren oder Seniorenteller und unbeschwert den Abend verbringen? Und zum Abschluss immer wieder auch noch etwas Süßes! Dann heißt es: Abdankung und Wiederwahl! Es bleibt nicht verborgen, dass unauffällig unter den Teller gesehen wird und ob man fündig wird. Nein, diese Art hat man im Mittelalter angewendet. Ein ausgeschnittenes „Kotelett“ aus einem Hinterbein-Schweinchen muss wieder hinzugefügt werden und zwar passend! – Ein kleines Puzzlespiel. Nach genauem Hinsehen steht fest: Heinz von Aschwege und Änne Deeken haben das passende Teilchen gezogen. Toll, wir haben ein neues Königs-Paar!

Die Ordensketten werden übergeben und die Gratulations-Zeremonie nimmt kein Ende. Der obligatorische Pflichttanz wird vorbereitet. Rudi mit seiner Quetsche und die Untertanen, stehend zum Mitklatschen und los geht’s!

Rudi unterhält weiterhin die Truppe mit Musik und verhindert somit das Aufkommen von Müdigkeit nach dem Essen. Nach der musikalischen Einlage wird ein kurzer Lagebericht über die Aktivitäten vom Vorjahr vorgetragen. Im Durchschnitt haben sich an den elf Veranstaltungen je 15 Radler beteiligt. Eine enorme Steigerung zu den Jahren 2014 und 2015.

Werner Gröne, ein begeisterter und engagierter Radfahrer, hat im Juli letzten Jahres für große Aufregung gesorgt. Durch eine kleine Unachtsamkeit hat er fast einen Salto vorwärts geschafft. Für diese Höchstleistung ist ihm eine Urkunde mit der „verlorenen“ Speiche überreicht worden.

Die Unterhaltungen werden intensiver. Einige Herren haben ihre Kenntnisse im Heandling des „Löffeltrunks“ aufgefrischt. Doch wie immer, wenn es richtig gemütlich ist, erscheint kontinuierlich der Abhol-Service. Es lichtet sich allmählich und gegen 23 Uhr ist Schluss mit Lustig!

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