Sonntag, 31. Juli 2016, 04:18 Uhr
Shanty-Chor Benthullen-Harbern

Sommerfest des Shanty-Chors Benthullen: "Fahrt ins Blaue"!

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Benthullen / Harbern II / Wardenburg Keine Silbe ist durchgesickert, was der Festausschuss für diese Reise ausgeheckt hat. Somit blieb die "Fahrt ins Blaue" für uns weiterhin spannend.

Recht früh und mit reichlichem Proviant an Bord – wir aber mit leerem Magen – startet der Bus in Benthullen Richtung Oberlethe. Ein Muntermacher aus den Mini-Packungen wird gereicht. Eine weibliche Stimme aus dem hinteren Bereich, wohl animiert von diesem Mini-Drink, zieht den Schluss: "Ich weiß wo es hingeht, wir fahren nach Haselünne und besichtigen dort die Berentzen-Gruppe." Der Bus ist in Tungeln angekommen und biegt nach links ab in Richtung Oldenburg. Falsch geraten mit Haselünne! Ein männlicher Kommentar: "Das kann auch ein Trick sein!?!"

Unser Bus-Moderator Nils meldet sich mit ein paar Begrüßungsworten und versucht überzeugend zu erklären, er sei zwar im Festausschuss, weiß aber auch nichts Näheres wo es hingehen wird. Ein Bären-Dienst!?! Das Rätselraten wird fortgesetzt! Der Bus nimmt die Stadtautobahn-Auffahrt Kreyenbrück – kurzes Schweigen – und bleibt auf der A28 in Richtung Bad Zwischenahn. Jetzt heißt es: "Wir fahren nach Emden!" Eine weitere Stimme: Nee, da waren wir schon mal! Man überlegt, dann ganz sicher: Groningen, ja Groningen!!! Der Bus erreicht das Autobahn-Dreieck Bunde und biegt rechts ab in Richtung Neuschanz. – Jawoll, es geht nach Groningen!

Auf der holländischen Seite wird eine Autoahn-Raststätte angefahren. Hier soll gefrühstückt werden. Schnell sind Party-Tische aufgestellt und werden mit belegten Brötchen, Gebäck, Kaffee- und Teekannen bestückt. Die Lebensgeister sind erwacht und gestärkt geht es weiter!

Kurz vor Groningen verlässt der Bus die Autobahn, fragend schauen wir uns um! Alwin und Hartmut, ebenfalls im Festausschuss, sind zu keinem Kommentar bereit. Also doch nicht Groningen? Der Fahrer, übrigens ein Holländer, kurvt uns quer durchs Land einschließlich seinem Geburtsort. Wir sind orientierungslos! Uns fallen viele Boote auf den Kanälen längsseits der Straßen auf. Das Etappen-Ziel muss ja irgendwie einen touristischen Anziehungspunkt haben?

Und richtig: Wieder einmal fällt der "Groschen pfennigweise" – Klein Venedig – wir sind in Giethoorn. Vom Bus aus geht es gleich in ein elektrobetriebenes Ausflugsboot zu einer Grachten-Rundfahrt. Idyllisch gelegene Reethdach-Häuschen mit ihren Wasser-Carports und sehenswerten Gärten faszinieren uns. Wir sind wieder zurück und es geht in das angrenzende Lokal zum Mittagessen. Das Servieren der Vorsuppe, kellenweise artistisch gekonnt von Teller zu Teller, entspricht nicht gerade der deutschen Gepflogenheit. Aber reichlich wird serviert, so dass mit einem randvollen Genever noch nachgeholfen werden muss, um nicht auf den Nachtisch verzichten zu müssen.

Die "Fahrt ins Blaue" geht weiter. Der Bus kämpft sich wieder durch enge Kreisel zu der Autobahn Richtung Heimat. Doch vor der Grenze geht es wieder ins Hinterland. Kaffee und Kuchen soll es irgendwo geben. Wir halten in einem kleinen Ort namens Oostwold, 5 km von Winschoten, vor ein paar Einfamilienhäusern. Muss der Fahrer seine Lenkpause einlegen oder warum halten wir hier? Wir müssen aussteigen und werden in ein Wohnhaus gebeten. Blumentöpfe, Gewächse und Accessoires umgeben uns: Aha, ein kleiner Blumenladen! Rückseits, in einem Atrium eine gedeckte Kaffeetafel. Das holländische Ehepaar begrüßt uns herzlich und vermittelt uns Daten über ihren "kleinen Blumenladen", welcher ohne fremde Hilfe bewirtschaftet wird:

6000 qm Gartenfläche, unterteilt in zwölf Garten-Zimmer mit 3,5 km langer Buchenhecke eingerahmt (Beschnitt dreimal im Jahr), ca. 600 Hosta-Sorten (Funkien) und tausende von Blumenzwiebeln.

Ungläubig begeben wir uns auf die Besichtigungs-Tour. Jedes Gartenzimmer ist anders gestaltet. Teiche, Skulpturen und die Funkien en masse. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus. Der letzte erhöhte Bereich ist eine überdachte Terrasse mit Aussicht auf den größten Binnensee Hollands. Beeindruckt und mit einem kleinen Dankeschön in Form einiger gesungener Shanties setzen wir unsere Reise fort. – Dieser Besuch wird sicherlich noch Spätfolgen haben: Geistiger Diebstahl etc.

Zum Abendessen wird das Restaurant Haaster Krug in Sage angefahren. Nach Wahl gibt es Matjes auf Schwarzbrot oder Schnitzel mit Bratkartoffeln oder Pommes. Hier lassen wir den schönen Ausflug ausklingen, wohlweislich mit dem Hintergedanken einer gewonnenen Garten-Umgestaltung.

Dem Festausschuss muss man ein ganz großes Lob aussprechen für das vorbereitete Frühstück auf der Autobahn-Raststätte, dem Service im Bus und die rhetorisch gekonnte Hinhaltetaktik-Ansage während der Fahrt. – Wirklich TOLL!

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