Shanty-Chor Benthullen: Um Himmels Willen bloß kein Schnee!
Benthullen / Harbern II / Wardenburg
In unseren Kalendern steht: „August Pape, 31. Januar, letzter Arbeitstag!“ Es ist schon Tradition, angehende Ruheständler mit einem Empfangs-Kommitee abzuholen. Wir wissen, August ist ein leidenschaftlicher Unimog-Fahrer, seit 29 Jahren in Lohn und Brot bei der Gemeinde Wardenburg.
Sein Revier ist die Straße. Erhaben sitzt er in seinem „Monster“-Unimog und hält die Seitenstreifen und -gräben nach Vorschrift sauber. Das geschieht mit seinen ausgefahrenen Zusatzmaschinen und Überbreiten im Schneckentempo. Und doch ist er der King, kann er doch turboschnelle Flitzer zum Abbremsen zwingen.
Und wir wissen auch: Wird es an diesem Tag nachts schneien, könnte es turbulent werden und August zieht es, trotz Freistellung, wieder auf die Straße zum Schneeschieben.
Wir erreichen mit unserem gecharterten Traktor und Partyroom auf Rädern gegen 12.30 Uhr den Bauhof in Wardenburg. Gähnende Leere! Doch wir erhalten den Tipp, in welcher Halle die Verabschiedung stattfindet. Wir spazieren rein und WAU!
Sein Unibühnenhaft neben dem erleuchteten Wardenburger Wahrzeichen zur Schau gestellt. Da hat sich der Bauhof aber richtig ins Zeug gelegt – toll! Der Chanty-Chor trägt sein Ständchen vor und August sorgt für gute Stimmung mit seinem umhertragenden Tablett.
Die Zeit drängt! Mit August an Bord geht es wieder, mit einem kleinen Umweg, zum Benthullener Moormuseum zurück. Uns erwartet eine Kaffeetafel in dem großzügig neuerrichteten Wintergarten. August hält eine kurze emotionale Ansprache, bedankt sich bei all denen, die zu diesem Fest beigetragen haben. Der familiere einstudierte Gesang mit der Andeutung „Wir singen falsch, aber mit Leidenschaft“ bringt Stimmung in die Kaffee-Runde.
Es folgt der zweite Auftritt des Shanty-Chors. Fiddys Dönjes kommen gut an, die Stimmung steigt und das Gesangs-Repertoire wird erweitert. Dann die Überraschung, es wird verkündet: „Das Essen ist gerichtet“! In Windeseile ist ein Grünkohl-Büfett aufgebaut worden und ebenso die sich bildende Warteschlange. Etwas Deftiges, die Augen sagen: „Lang zu“! Gestärkt geht es musikalisch weiter bis zum allgemeinen Aufbruch. Auch wenn August nicht mehr in der Arbeitspflicht steht, heute muss er zwei Schichten schieben.
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