Ausstellung von Margrit Wilken Brakenhoff
Ausstellung von Margrit Wilken Brakenhoff in der GEDOK, Hannover / 04.Mai bis 26.Mai 2013
Westerstede / GEDOK Galerie / Hannover
Unter dem Motto: ?Wir verbinden die Künste, die uns verbinden? startet aktuell die GEDOK Niedersachsen e.V. in Hannover, als Gemeinschaft Deutscher und Österreichischer Künstlerinnenvereine, vielfältige, interdisziplinäre Kunstprojekte. Das Ziel der GEDOK ist die nachhaltige Förderung von Künstlerinnen der Angewandten, der Bildenden und der Darstellenden Kunst, sowie der Literatur, der Musik und der Medienkunst.
Seit dem Jahre 2009 ist die Künstlerin Frau Margrit Wilken Brakenhoff aus Westerstede Mitglied der GEDOK und erhielt nun die Einladung, unter dem Titel ?Strömungen der Zeit im kirchlichen Raum? eine Einzelausstellung in den Räumlichkeiten des Vereins in Hannover zu präsentieren.
Durch ihren Beruf als Innenarchitektin bekam Margrit Wilken Brakenhoff einen Einblick in die liturgische Gestaltung von Kircheninnenräumen. Bei fast 30 Kirchenrestaurierungen im Ammerländer, Oldenburger und im Ostfriesischen Raum reifte in ihr die Auseinandersetzung mit den liturgisch und meditativ wichtigen Bereichen im sakralen Raum, wie Altar, Kanzel und Lesepult und der Wunsch, nach einer persönlichen, individuellen Gestaltung von Paramenten und Antependien aus Filz im eigenen Atelier in Westerstede; neuerdings auch von skulpturalen Ausdrucksformen (Urnengestaltung, Schalen und Kästen ).
Paramente ( lat. parare mensam: den Tisch bereiten ) und Antependien ( das Davorgehängte ? an der Vorderseite angebrachte Ausstattung des Lesepultes oder Ambo ( Kanzel ) ?verkamen? von der wertvollen, frühen klösterlichen Hand-Stickerei auf hochwertigem Leinen heute aus Kostengründen oft zur ?pflegeleichten?, industriellen Massenware aus Kunstfasern.
Das Wissen über die Aussagekraft, ihre Symbolik und Farben, Maße und Formate verlor sich im Laufe der Jahrhunderte. In diesen Zeiten des Umbruchs, der Veränderungen, auch der Verunsicherung oder Desorientierung suchen die Kirchen nach neuen Antworten und es entwickelten sich neue Sehnsüchte nach Orientierung und Halt. Diese Besinnung auf herkömmliche Werte führte zu neuen ?Strömungen?, einer menschengerechten Gestaltung der Kirchenräume.
Hier beginnt die künstlerische Auseinandersetzung von Margrit Wilken Brakenhoff.
Seit mehr als 10 Jahren beschäftigt sie sich mit dem Entwurf und der kunsthandwerklichen Herstellung von gefilzten Antependien für historische und neuzeitliche Kirchenräume. Ab 1995 nimmt sie an Gemeinschaftsausstellungen und verschiedenen Symposien teil.
2003, auf dem ersten ökumenischen Kirchentag in Berlin, fand ihre Aufnahme in die "Marienberger Vereinigung für Evangelische Paramentik e.V." statt. Seit dieser Zeit setzte Margrit Wilken Brakenhoff gekonnt Akzente ( z.B. alleinige Ausschmückung des Bühnenaltars beim Landeskirchentag in Oldenburg ); sie belebte ein uraltes Handwerk. Schon die Mongolen und Tibeter galten als Meister der Filzherstellung; archäologische Funde belegen den Filzgebrauch bereits seit der Jungsteinzeit.
Die mit hoher kreativer Kompetenz gestalteten zeitgenössischen Paramente und Antependien der Künstlerin beleben den Kirchenraum mit neuer starker Aussagekraft, die sich an der tiefen Sehnsucht des Menschen nach Halt und Geborgenheit orientiert. Jedes Werkstück wird zu einem Unikat, da eine identische Wiederholung im Filzprozess nicht möglich ist. Oft stark reduzierte Symbole, Farben und Formen künden von ?neuen Strömungen der Zeit im kirchlichen Raum?; sie korrespondieren vollendet mit dem ?Gesamtkunstwerk? Kircheninnenraum.
Noch bis zum 26. Mai 2013 bietet sich in der Landeshauptstadt die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit dieser sehenswerten Ausstellung der Westersteder Künstlerin Margrit Wilken Brakenhoff.
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