"Unser goldenes Rhododendronhospital"
"Unser goldenes Rhododendronhospital" - Collagen von Martin Miotk - 29. Januar bis 19. Februar 2012
Westerstede / Westersteder Güterbahnhof
Am Sonntag, den 29. Januar 2012, startete der Bahnhofsverein Westerstede unter Beteiligung vieler Interessierter mit einer außergewöhnlichen Eröffnung in die diesjährige Ausstellungssaison.
Unter dem provokativen Titel ? Unser goldenes Rhododendronhospital? lud der in Westerstede aufgewachsene, heute in Berlin lebende Künstler, Regisseur, Theatermaler und Bühnenbildner Martin Miotk ein zu einer Zeitreise durch unsere ?verträumte? kleine Stadt.
Wer nach der Ausstellungsankündigung traditionelle Collagen auf Leinwand oder Papier erwartet hatte, sah sich getäuscht.
Der nach zehn Jahren Großstadterfahrung in Westerstede weilende Künstler überraschte mit einer umfassenden, interaktiven Installation oder wollte er seine Gäste zu einer gelungenen (Mitmach-) Performance einladen?
Die Ausstellung unterstreicht die heutige, persönliche Sicht des Künstlers auf seine Heimatstadt seit dem Umzug ?in die große Welt?. Er hinterfragt Veränderungen und beleuchtet das ?aufregende? Leben von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, Alten, Kranken und Gesunden in unserer Gesundheitsstadt im Grünen: ?wo fing es an?? ? ?was ist passiert??
Gleichzeitig liefert er selbst die Antworten: provokativ ? nachdenklich stimmend; die Stadt schlafe und träume zwischen ihren Großveranstaltungen ( Gewinnerin von Entente Florale ) und der alle vier Jahre stattfinden Rhodo, so mögen sich alle Besucher ebenfalls schlafen legen und weiter träumen!!
Unterstützt von hilfreichen Sponsoren bilden zwölf Krankenhausbetten die Basis der Installation, die nach Künstleraufforderung und eigenem Wohlbefinden zu nutzen seien.
Beispielhaft ging er voran, die Brille abgelegt ? eben ?bettfein? ( kuschelnd mit dem ?Bürgermeister? ? siehe Fotos!! )
Die auf Kissen und Bettdecken gebannten Westersteder Motive (und mehr) allesamt nach Angaben von Martin Miotk dem weltweiten Netz (world wide web ? www) entnommen, pointiert verfeinert mit entsprechenden Kommentaren oder Kaufangeboten unterstreichen die Provokation.
Der Künstler sucht mit seinem Publikum die intensive Diskussion ( Beispiel: Angebote für die Jugend ) und freut sich über konträre Auseinandersetzungen.
Ein alter Fernseher, verschiedenste Puzzelteile, ein Rollator zur Unterstützung der Beweglichkeit, Arzneimittel günstig zu bestellen oder eben die Einladung, sich in die ?Kunstwerke? zu legen, zu entspannen, weiter zu träumen gehören zur ?Aktionskunst? des Künstlers, der mit dieser spannenden, anregenden Ausstellung ein innovatives Kommunikationskonzept kreierte und realisierte ? witzig, amüsant, doch eben auch sehr nachdenklich stimmend !!
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