Donnerstag, 25. August 2011, 15:08 Uhr
Kultur / Schauspiel / Freilichttheater

"Der Schimmelreiter" am Dangaster Deich

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Dramatische Freilichtinszenierung nach der Novelle von Theodor Storm

Westerstede / Dangaster Deich Vom packenden Freilichtheater „Der Schimmelreiter“ ließen sich bereits im Expo-Jahr 2000 über 44.000 Gäste am Dangaster Seedeich ins 19. Jahrhundert entführen.
In diesem Jahr findet nun vom 12. August bis zum 03. September eine Neuinszenierung durch den Hamburger Regisseur Frank Düwel statt.

Vor beeindruckender Naturkulisse setzt er die Novelle von Theodor Storm voller Dynamik und kraftvoller Bilder erneut in Szene. Er bindet in der realen Landschaft des Dangaster Deiches die Naturgewalten wie auch die Menschen der Region gekonnt ins Bühnenbild ein.

Um den Wünschen der Besucher Rechnung zu tragen, wurden die vollständig überdachten Tribühnenplätze erweitert und bieten nun 1700 Gästen für 13 Aufführungen Platz.

Begleitet von einer Gästeführerin, die Wissenswertes über die Natur und das Leben rund um die Dangaster Deichlandschaft berichtet, werden wir mit einem Shuttlebus zum Veranstaltungsgelände gefahren. Die Route führt über Deichsicherungswege - durchs Hinterland - über die Deichkrone bis ans Wattenmeer.

Neben der „Geschichte unter freiem Himmel“ stimmen eine begleitende Ausstellung „Naturschutz in Friesland“ und ein kleiner Kunsthandwerkermarkt auf die Thematik des Schauspieles ein.

Hauke Haien , der Schimmelreiter, ist von Kindes Beinen an von der Vorstellung besessen, einen beständigen sicheren Deich zu bauen und für den Küstenschutz zu kämpfen. Doch erst durch die Heirat mit Elke, Tochter des alten Deichgrafen, kann der „Sonderling“ – auch gegen den Zorn seiner Mitmenschen – seine Pläne realisieren. Um den Sturmfluten und den ständigen Gefahren andrängenden Wassers besser widerstehen zu können, fordert er einen Deich mit sanft abfallenden Böschungen.

Die abfallende Schräge der Bühnenkonstruktion unterstreicht – auch durch ihre Farbgestaltung -  die kleine unstabile Welt hinter dem Deich mit ihren Naturgewalten.

Zunächst weisen die Endlosigkeit der Dangaster Deichlandschaft und das Agieren der Handelnden nicht auf die ständige Bedrohung durch das Meer hin. Doch dann folgen Unordnung, Irritationen und Zerstörung.

Hauke Haien verlässt das Glück: Elke verliert das gemeinsame Kind, entfernt sich zunehmend vom einstigen Geliebten, der Deich bricht, bei Rauch und Donner wird Elke von den Fluten erfasst. Grandioses Finiale: der Deichgraf flieht als gespenstiger Schimmelreiter auf dem nächtlichen Deich davon - eindrucksvoll bei reduziertem Fackellicht in Szene gesetzt.

Für Einheimische und Gäste ist ein kulturelles Highlight beendet, eine fesselnde Freilicht-Inszenierung, authentisch, eingefangen von der besonderen Atmosphäre der norddeutschen Küstenlandschaft.

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