Außergewöhnliche Keramik Ausstellung von Regina Bruhn im Oldenburger Pulverturm: 17.07.-14.08.2011

Westerstede / Oldenburger Pulverturm am Schlosswall Unter dem Titel "Schattenwesen" präsentiert das Stadtmuseum Oldenburg im Rahmen des diesjährigen Kultursommers wieder eine hochkarätige Ausstellung zeitgenössischer Keramik.
Der mittelalterliche, massive, runde Pulverturm am Schloßwall wird mit seiner außergewöhnlichen Architektur, seiner massiven Eichentür, seiner aufwärts strebenden Holztreppe zum atmosphärischen Ausstellungsort.
Das unter Denkmalschutz stehende, einzige noch erhaltene Bauwerk der ehemaligen Oldenburger Stadtbefestigung gilt seit 1998 als Forum künstlerischer Nachwuchsförderung der Stadt Oldenburg. Junge, begabte Meisterschüler und Absolventen führender deutscher Hochschulen erhalten in diesem unverwechselbaren, zweigeschossigen Backsteinbau aus roten Ziegeln die Chance, sich und ihre innovativen keramischen Positionen in einer Einzelausstellung einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.
Seit Sonntag, 14. Juli, stellt sich Regina Bruhn, eine junge Kieler Künstlerin (geb. 1983)  mit ihrer speziell für den Pulverturm konzipierten keramischen Raum-Installation dieser großen Herausforderung.
Sie absolvierte ein Studium der Freien Kunst (Keramische Plastik) an der Muthesius Kunsthochschule Kiel bei Professorin Kerstin Abraham und beteiligt sich seitdem an nationalen und internationalen Ausstellungen.
Bei strahlendem Sonnenschein begrüßte Silke Meyn, Erste Stadträtin der Stadt Oldenburg - im Beisein der Künstlerin - ein interessiertes Fachpublikum, das sich zur offiziellen Eröffnung der Ausstellung draußen, am Fuße des ehrwürdigen Gemäuers, eingefunden hatte (es wurden auch bekannte Westersteder gesichtet !!).
Anschließend führte Frau Dr. Sabine Isensee, Kuratorin und Leiterin Bildende Kunst der Stadt Oldenburg, in die " Inszenierung der Schattenwesen" ein.
Passend zum außergewöhnlichen Ort scheinen kuriose, irreale Wesen, wundersame Tiere, Pflanzen und Minimonster in ambivalenten Größenverhältnissen den Pulverturm zu erobern.
Mittelalterliche Sagen, Fabeln, Mythen und die Präparatsammlung des Zoologischen Museums Hamburg standen der Künstlerin Pate für ihr Schaffen.
Im Zentrum des Ausstellungsortes, zugleich Herzstück der Installation, sprießen  übergroß dimensionierte Pilze direkt aus dem Boden heraus. Erst beim Hinknien entdeckt man unter den Lamellen ein weiteres Geheimnis.  Andererseits kriechen unter perfekter Tarnung monumentale Kellerasseln auf dem Fußboden umher und in den Lüftungsschächten und Schießscharten lauern vielgestaltige Minimonster,  ebenfalls gut versteckt, zunächst für den Betrachter kaum wahrnehmbar.
Die keramischen, überwiegend glänzend glasierten Schattenwesen, versehen mit einer speziell entwickelten Lasur,  scheinen durch die künstlerische Verwandlung aus einer fantastischen und humorvollen Welt zwischen den Welten zu stammen. Märchen- und Mythenhaftes wird sinnlich erfahrbar gemacht.
Auch die widernatürlichen, beinahe menschlich gestikulierenden Wesen: Krokodil, Chamäleon und Kröte, die an langen Bändern vom Gewölbe herabbaumeln, verwirren, stellen gewohnte Sichtweisen in Frage und zeigen auch eine dunkle Zwischenwelt auf.  Aus ungebranntem Ton unterstreichen sie den Prozess der Vergänglichkeit und des Vergehens.
Eine weitere Variante der Schattenwesen hat die Künstlerin  in Verbindung mit organischen Fundstücken in Gießharz erstarren lassen; so verfremdet sie ebenfalls die Wahrnehmung.
Immer wieder experimentiert und spielt Regine Bruhn ihr faszienierendes Spiel mit  der Ambivalenz; es durchzieht voller abwegiger Ideen die gesamte Konzeption - erleben von zeitgenössischer Keramik an einem historischen Ort.!
Diese außergewöhnliche  Ausstellung ist im Oldenburger Pulverturm noch an den Wochenenden - bei freiem Eintritt  - bis zum 14. August zu sehen.
Öffnungszeiten: freitags 14 - 17 Uhr, sonnabends und sonntags 11 - 17 Uhr
Viel Spaß beim Erleben, der jungen Künstlerin weiterhin viel Kreativität und Erfolg !!