Samstag, 21. März 2015, 18:49 Uhr
NABU Westerstede / Vortrag / Cornwall

Wieder volles Haus beim NABU Westerstede - Cornwall-Vortrag begeisterte

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Cornwallexperte stellte Natur und Kultur von Großbritanniens südwestlichstem Zipfel mit viel Humor vor

Westerstede "Volles Haus" hieß es wieder beim NABU Westerstede am 19.03.2015, als Natur und Kultur einer ganz anderen Küstenregion Einzug in den großen Saal des Ev. Hauses hielten: Der Cornwallexperte Rüdiger Wohlers aus Oldenburg ließ Großbritanniens südwestlichsten Zipfel in einem stimmungsvollen Vortrag lebendig werden.

Wohlers ist hauptamtlicher NABU-Bezirksgeschäftsführer für das Oldenburger Land, brachte Mitte der 90-er Jahre die Zusammenarbeit des NABU Niedersachsen mit dem Cornwall Wildlife Trust auf den Weg und führt mit seiner Frau Heike Neunaber ehrenamtlich seit vielen Jahren Touristen in deutscher Sprache durch seine Wahlheimat Cornwall.

Zahlreiche Cornwallfans hatten den Weg ins Ev. Haus gefunden, und erfuhren, unterlegt von herrlichen Bildern, allerlei über Cornwall, das "jenseits der gängigen Klischees" lag. Seinen humorvollen Vortrag reicherte er auch mit vielen praktischen Tipps für einen Cornwallurlaub an.

Wohlers widmete weiten Raum auch dem Naturschutz in Cornwall und wies, unter anderem anhand der dortigen riesigen, "für unsere hiesigen Verhältnisse geradezu unglaublichen Heckenlandschaften" darauf hin, dass dem Naturschutz in Großbritannien traditionell ein viel höherer Stellenwert gegeben werde als in Deutschland.

Er kritisierte so auch den Zustand vieler Wallhecken im Oldenburger Land und in Ostfriesland, "die oft degeneriert sind, auch, weil viele nicht mehr genutzt werden" und den "galoppierenden Verlust von Grünland, der durch den Biogasboom und die fortschreitende Vermaisung Kiebitz und Co im Nordwesten kaum mehr eine Chance lässt."

Hingegen engagierten sich in Cornwall auch viele Farmer im direkten Naturschutz durch praktische Landschaftspflege und sicherten so den uralten Hecken, die oft bereits Jahrtausende alt seien, den Fortbestand - was auch dem naturverträglichen Tourismus zugute komme.

Der Cornwallkenner stellte darüber hinaus die kulturelle Vielfalt Cornwalls vor, ging auf die cornisch-keltische Sprache und die Bergbaugeschichte ein. Besonderes Interesse erntete er bei seinen Darstellungen zu ausgewählten Gärten im klimatisch verwöhnten Cornwall.

Ebenso räumte er mit weiterer Unkenntnis und Fehleinschätzungen humorvoll auf: "Viele deutsche Touristen fahren auf eigene Faust völlig unvorbereitet nach Cornwall und haben keine Ahnung von Blüh- und Vegetationszeiten." So würzte er denn seinen Vortrag auch mit lustigen Anekdoten über deutsche Reisegruppen, gab aber auf der anderen Seite auch viele praktische Tipps von der Anreise bis zu besonders empfehlenswerten Wanderungen auf dem Küstenpfad und im Inland, so auch zu weltberühmten Steinkreisen: "Cornwall ist ein Land des Erwanderns und der Besichtigungen, insbesondere der subtropischen Gärten."

Und als schließlich der Cornwallabend mit der Erwähnung des Minack-Freilufttheaters hoch droben in der Steilküste, vor der sich nicht selten Delfine, Kegelrobben und Walhaie ein Stelldichein im milden Golfstrom geben, endete, hatte Rüdiger Wohlers noch eine Zugabe für das Publikum bereit: Er konnte mitteilen, dass auch in 2016 wieder die beliebten, NABU-geführten Fahrten nach Cornwall stattfinden werden, an denen sich traditionell viele Westersteder beteiligen. Die diesjährigen Fahrten sind komplett ausgebucht.

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