Samstag, 15. September 2018, 21:17 Uhr
NABU / Schwalben / Auszeichnung

NABU Projekt „Schwalben willkommen!“

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NABU Westerstede zeichnet 2 schwalbenfreundliche Häuser aus

Westerstede / Hollriede / Ocholt

Wenn Schwalben am Haus brüten, geht das Glück nicht verloren, heißt es im Volksmund.
Leider sind Schwalben in den letzten Jahren immer seltener geworden.

Der Grund für den Rückgang liegt in Niedersachsen - wie in ganz Deutschland -  vor allem in der Beeinträchtigung der Lebensräume. Versiegelung von Feldwegen, Höfen und Dorfplätzen, Umwandlung von Grünland in intensiv genutzte Äcker, Einsatz von Insektiziden sowie in jüngerer Zeit moderne Fassadenbauweisen und Hygienevorschriften der intensiven Landwirtschaft machen den Mehl- und Rauchschwalben zu schaffen: Sie finden oftmals keinen lehmigen Boden zum Bau ihrer Nester mehr, können ihre Nester an den glatten Fassaden nicht befestigen. Oder sind sogar der Nachstellung durch den Menschen ausgesetzt, weil Hausbesitzer die Nester aus Angst vor Verschmutzung nicht dulden und abschlagen, obwohl dies gesetzlich verboten ist.

Umso wichtiger ist es, dass es Menschen gibt, die sich über Schwalben am oder im Haus freuen und ihnen den entsprechenden Lebensraum zur Verfügung stellen.
Diese Hausbesitzer geben ein Beispiel dafür, dass das Leben von Mensch und Schwalbe unter einem Dach möglich ist. Deshalb möchte der NABU mit seinem Projekt „Schwalben willkommen!“ schwalbenfreundliche Häuser in Niedersachsen besonders herausstellen, denn sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz.

In Hollriede leben und brüten bei Familie Ölscher mehrere Rauchschwalbenpaare in einem Nebengebäude. Damit das möglich ist, bleiben Fenster in dieser Zeit geöffnet, daran wurde ein „Katzenschutz“ angebracht und auch für den Nestbau wurden kleine Hilfestellungen durch zusätzlich angebrachte Bretter gegeben. Auch für andere Vögel wurde im Garten „Wohnraum“ geschaffen und Insekten, als Nahrung der Vögel, werden durch eine vielseitige Bepflanzung unterstützt.  

In Ocholt bietet Familie Hemjeoltmanns seit Jahrzehnten Dutzenden Rauchschwalben in den ehemaligen Stallgebäuden im Sommer ein Zuhause. Bevor die ersten Schwalben im Frühjahr eintreffen, werden teilweise Glasscheiben aus den Fenstern entfernt, so dass die Sommergäste schnell wieder ihre Nester beziehen können. In diesem Jahr fanden 2 bis 3 Bruten statt und es herrschte ein lebhaftes Treiben während der Fütterungszeiten. Da bleibt auch nicht aus, dass man den ein oder anderen „Klecks“ von oben abbekommt. Aber das wird den aufopfernden Eltern gerne verziehen. Auch einige Mehlschwalben haben ihre Nester am Haus und brüten dort, das seien aber im Laufe der Jahre weniger geworden. Das Grundstück ist ein Biotop nicht nur für Vögel, sondern auch für viele andere Tiere.

Beide Familien freuen sich alljährlich über viel Nachwuchs bei "ihren" Schwalben und nehmen die damit verbundenen Verunreinigungen gerne in Kauf. Und ganz viel Freude bereitet ihnen auch das Beobachten der Vogelwelt im Garten.

Dafür hat der NABU Oldenburger Land e.V. die Ehepaare Hemjeoltmanns und Ölscher ausgezeichnet. Renate Merkel von der Ortsgruppe Westerstede überreichte als Dankeschön eine Urkunde sowie die Plakette "Hier sind Schwalben willkommen".

www.nabu-oldenburg.de

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