Lucia Figueroa / Rose Richter-Armgart "Gebrannter Ton und Malerei"
Sehenswerte Doppelausstellung im Palais Rastede
Westerstede / Palais Rastede
Noch bis zum 11. Mai 2014 stehen Keramiken und ausgewählte Bilder im Fokus der Ausstellung „Gebrannter Ton und Malerei“ im Rasteder Palais, Feldbreite 23 (Öffnungszeiten: mittwochs bis freitags und sonntags 11:00 bis 17:00 Uhr ).
Die Arbeiten der beiden Künstlerinnen, die sich erst in Rastede kennen lernten, ergänzen sich in besonderer Weise zu einem gelungenem Ganzen.
Die argentinische, international bekannte Keramikerin Lucia Figuera, die heute in Husum lebt, gestaltet aus gebranntem Ton, Masken, Tierschädel, rätselhafte, teilweise furchteinflößende , archaisch anmutende Kreaturen, die eine magische Ausstrahlung besitzen. Materialien wie Eisen, Holz, Papier oder Schnüre stützen und halten die skurrilen, fremdartigen, knochigen Wesen, ein gekonntes Spiel mit Mythen und Motiven der Vorzeit – wie ein im Türrahmen montierter drachenähnlicher Urzeitvogel mit breiten Schwingen zeigt, der sich geradezu auf die Besucher stürzen möchte.
Auch Rose Richter-Armgart reflektiert in ihrer Malerei den Fluss der Dinge, verdichtet Vorgefundenes, entwickelt Varianten eines Themas und arbeitet bevorzugt in Serien. Die in Bremen und Visbek lebende Künstlerin präsentiert erinnerte Orte, soziale, urbane oder von Menschen geschaffene Orte, an denen das Zeitgeschehen und die Einwirkung menschlichen Handelns erkennbar wird.
Architekturen, Fassaden- und geometrische Grundraster prägen das Werk der Künstlerin. Die Schönheit des Verfalls und des fahlen Farbklanges der Verwitterung reizen sie zur „Verwandlung“ in metaphorische Räume; Durch- und Einblicke, Verschachtelungen sind Ausgangspunkt für die künstlerische Übersetzung in neuer Präsenz.
Rose Richter-Armgart pendelt zwischen wirklichkeitsnaher und abstrakter Darstellung, zwischen bestimmt und unbestimmt, zwischen Schärfe und Unschärfe; gestisch figurative und zeichnerische Elemente mischen sich mit klaren Strukturen und Horizontlinien.
Übereinandergelegte dünne Farbschichten werden auf Leinwand oder Holz breit aufgetragen. Lasuren geben den Blick frei durch die glatte, metallisch glänzende Oberfläche und unterstreichen die charakteristische, ausgefeilte Öl-Lacktechnik in den Arbeiten der Künstlerin, die durch ihre Teilnahme an zahlreichen Ausstellungen und Projekten im Nordwesten bekannt wurde.
Leserkommentare (0)