Die Öltjendiers aus Petersfeld im 18. und 19. Jahrhundert - Teil 1
Familie gehörte mit zu den Gründern des Dorfes
Petersfeld
Das Dorf Petersfeld in der Gemeinde Westerstede entstand erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Vorher waren hier eigentlich nur Moor und Heide gewesen, eine Gegend, die lange für eine Ansiedlung nicht attraktiv genug erschien. Die Dorfgründer waren zumeist Linsweger, die hier nun doch einen Gelegenheit für sich sahen, sich eine Existenz aufzubauen. Bei steigender Bevölkerung war dies am alten Wohnort wohl nicht mehr möglich.
Zu diesen Begündern von Petersfeld zählte auch die Familie Öltjendiers: Dierk Öltjendiers (senior) mit seiner Frau Helene geb. Sta(h)mer und den Kindern, schließlich, soweit bekannt, 1 Tochter und 4 Söhne. Der Familienvater stammte aus Linswege, die Mutter aus Elmendorf. Der neue Bauernhof der Familie entstand 1791 an der heutigen Alpenrosenstraße. Die Anfänge waren wohl mühsam. Zu mehr Wohlstand kam es erst später durch den Kunstdünger.
Der 1792 geborene Sohn Dierk zählte zu den allerersten Kindern, die nach den Aufzeichnungen in dem neuen Dorf das Licht der Welt erblickten. Später kam es zwischen den Gründerfamilien zu einer Reihe von Heiratsverbindungen. Die Kinder der Öltjendiers waren zum Beispiel mehrfach - mindestens 3 Mal - mit denen der Beekens verbandelt.
Als die Söhne älter wurden, wollten offenbar auch sie sich eigene Lebensgrundlagen aufbauen. Den Anfang machte Johann, der 1819 im Bereich Bentshöhe bei der heutigen Straße Am Priettenbarg eine Bauernhof begründete. In Sichtweite tat es ihm 1 Jahr später sein jüngerer Bruder Dierk (junior) nach. Diese Hofstelle wurde später verlegt, an dem Platz befindet sich nun ein Feld.
Ein weiterer Bruder, Brunke, bestritt von 1810 an seinen Lebensunterhalt als Lehrer des Dorfes. Er wohnte auch zusammen mit seiner jungen Familie im Schulhaus. Doch das war wohl nicht sein Lebensziel. Ab dem Jahr 1825 errichtete auch er sich seinen eigenen Bauernhof, ebenfalls in Bentshöhe. Man kann spekulieren, daß sich die Brüder bei diesen Bemühungen gegenseitig unterstützten.
Dieser Text beruht unter anderem auf den Petersfelder "Seelenregistern" und auf einer unveröffentlichten Staatsexamensarbeit von B. D. Eilers. Von beidem finden sich Kopien im Westersteder Stadtarchiv.
(Fortsetzung folgt)
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