Mittwoch, 07. September 2011, 18:21 Uhr
Städtepartnerschaft / polnische Freunde / Westerstede

Ereignisreicher Besuch in Polen

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Westersteder besuchen polnische Partnerstadt Pleszew      -31.August  bis 05.September 2011-

Westerstede / Pleszew Zur Vertiefung, Knüpfung und Belebung freundschaftlicher Beziehungen startete am Mittwoch, 31.08., eine 16-köpfige Gruppe zu einem 6-tägigen ereignisreichen Besuch zu den polnischen Freunden. Der Partnerschaftsverein Westerstede - Pleszew e.V. unter Leitung von Friedrich Webermann und Willy Bergner aus dem Vereinsvorstand hatten erneut Mitglieder, Freunde und Interessierte zu einer ereignisreichen Reise ins Nachbarland eingeladen. Begleitet wurde die Reisegruppe von der in Westerstede lebenden Stefania Harbuzinska, die gekonnt  als Übersetzerin fungierte und ebenfalls professionell die Organisation für einen reibungslosen Programmablauf  übernahm.

Seit dem Jahre 2000 besteht eine Partnerschaft des Landkreises Ammerland mit dem polnischen Landkreis Pleszew, der sich im südöstlichen Teil des waldreichen Hochlandes von Kalisz befindet. Seine äußeren Strukturen erinnern an die Aktivitäten des skandinavischen Gletschers der letzten Eiszeit; seine Geschichte reicht weit zurück in die Piastendynastie und die Anfänge des polnischen Staates.

Vier Jahre später (2004) wurde die Städtepartnerschaft Westerstede ? Pleszew begründet. Der Name Pleszew wurde urkundlich erstmals im Jahre 1283 erwähnt.Heute zählt die Stadt, die verkehrsgünstig in unmittelbarer Nähe zu den überregionalen Verbindungsstraßen liegt, knapp 19.000 Einwohner. Schon seit Jahrhunderten galt sie als Zentrum des Handels und des Handwerks. Hier waren die Zünfte der Leinweber und Tuchmacher, der Schuhmacher, der Schneider und Kürschner sowie der Töpfer zu hause. Noch heute wird diese Tradition von der Handwerkszunft fortgesetzt. Dominierende Wirtschaftsfaktoren bilden jedoch die Maschinenindustrie und die Landwirtschaft. Die regionalen Klimabedingungen fördern u.a. den Anbau von Kartoffeln, Kohl und Rüben, Getreide, Tomaten und Gurken.

Seit dem Beginn der Partnerschaft vertiefen sich die vielfältigen Kontakte, lösen auf beiden Seiten positive, wirtschaftliche, infrastrukturelle wie auch kulturelle Impulse aus. Neben freundschaftlichen Besuchen findet ein reger Austausch statt von Praktikanten und Arbeitskräften; eine nachhaltige, sich ständig erweiternde Zusammenarbeit, z.B. zwischen den Krankenhäusern, den Schulen und Kirchen, den Garten- und Landschaftsbaubetrieben und den Baumschulen beleben die gegenseitigen Interessen beider Partner.

Auch wir wurden von unseren Gastgebern freundschaftlich aufgenommen, in einem historisch gewachsenen Gutshaus, das noch den Atem der Geschichte verströmte, untergebracht, mit reichlich gutem Essen und Trinken verwöhnt.

Neben Begegnungen, Empfängen und lebhaften Gesprächen mit den Mitgliedern des Partnerschaftsvereins standen umfangreiche Besuche ( z.B. die Einladung zur Teilnahme an der Eröffnung des Schuljahres 2011/2012 in der Partnerschaftsschule der Westersteder RDS in Taczanow ) und Besichtigungen (Tomatenzuchtbetriebe ) auf unserem umfangreichen, sorgfältig vorbereiteten Programm.

Besonders beeindruckend war hier die Besichtigung des fast 400 jahrelang erhaltenen Sanktuariums des Heiligen Josefs (Josefs-Kathedrale) in Kalisz mit dem ?gekrönten? Gnadenbild der Heiligen Familie und der Kapelle des Märtyrertums im unterirdischen Teil der Basilika. Die vor dem Tode geretteten Priester des KZ Dachau hatten sie aus Dankbarkeit für ihre Befreiung im Jahre 1945 errichten lassen. Heute gilt sie als bedeutende Pilgerstätte und ist die einzige dieser Art in ganz Polen.

Für einige Teilnehmer bedeutete der Besuch Breslaus, heute Wroclaw, auch eine Reise in die eigene Vergangenheit. Die Hauptstadt Niederschlesiens, viertgrößte Stadt Polens mit 640.000 Einwohnern, präsentierte sich bei unserer Stadtführung heute als moderne Kultur- und Verwaltungsmetropole, als Universitätsstadt und pulsierendes Einkaufszentrum.

Den imposanten Dom aus dem Jahre 1272 krönen zwei Türme mit Spitzhauben, wobei der linke auch als Aussichtsturm zugänglich ist. Ein Lift brachte uns schnell in 60m Höhe und ließ uns bei strahlendem Sonnenwetter einen herrlichen Rundblick auf die Stadt an der Oder genießen.

Den Abschluss einer gelungenen Reise ins Nachbarland bildete am Sonntag das Erntedankfest in Pleszew mit Kirchenbesuch, Dankesreden und vielen folkloristischen Darbietungen.

Am Montag, 05.09., hieß es dann Abschiednehmen und die Rückfahrt nach Westerstede antreten. Doch schon bald gibt es ein Wiedersehen; eine Gruppe der polnischen Freunde wird bereits zur ?Kulinarischen Nacht ?zu einem Gegenbesuch in Westerstede erwartet.

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