Freitag, 05. Oktober 2018, 12:17 Uhr
Lebensraum Kirchturm / Turmfalken / St. Petri-Kirche

„Lebensraum Kirchturm“

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Infostand des NABU beim Tag des offenen Denkmals in der Westersteder St. Petri-Kirche. Vortrag über Turmfalken am 8. November um 19.30 Uhr.

Westerstede / Oldenburg Nach mehrjähriger Pause war in diesem Jahr die St. Petri-Kirche in Westerstede zum Tag des offenen Denkmals 2018 wieder für Besucher geöffnet.
Die örtliche NABU-Gruppe beteiligte sich mit einem Infostand im Turmraum am Tagesprogramm. Dabei ging es passenderweise schwerpuntktmäßig um das Thema „Lebensraum Kirchturm“. Das gleichnamige NABU-Projekt wurde 2007 gestartet. Der Fokus liegt dabei besonders auf Turmfalken, Dohlen, Schleiereulen und Fledermäusen.
Über die letzteren beiden sollte man z.B. wissen, dass man, wenn bereits ein Fledermaus-“Quartier“ vorhanden ist, nicht auch noch Schleiereulen ansiedeln sollte. Denn diese jagen Fledermäuse und vertreiben sie so letztendlich.

Turmfalken nisteten in der Tat schon einmal in der St. Petrikirche. Als jedoch der Turm aus gegebenem Anlass mit einem Baugerüst versehen werden musste, verschwanden die Greifvögel.
Die beiden vorhandenen Nisthilfen an dem Kirchenbau wurden stattdessen von Dohlen belegt. Das könnte man grundsätzlich auch positiv bewerten. Denn Dohlen sind zwar in unserer Region recht häufig. In anderen Teilen Deutschlands kommen diese relativ kleinen Rabenvögel mit den grauen Schläfen hingegen leider nur noch recht selten vor. Andererseits neigen sie da, wo ihre Bestände groß sind, dazu, aufgrund ihres massiven Auftretens Greifvögel zu vertreiben.

Jetzt möchte die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde an ihrem mittelalterlichen Gotteshaus aber auch gerne wieder Turmfalken ansiedeln. Dazu haben kürzlich Johannes Bartner und Sabine Damke vom Turmfalken-Projekt des NABU Oldenburger Land oben an dem Gebäude eine neue Nisthilfe angebracht. Deren Bauart ist zwar für die Falken gut geeignet, wird jedoch von Dohlen nicht gemocht. So hofft man nun ab dem nächsten Jahr auf baldigen Bruterfolg.

Turmfalken, ursprünglich Felsenbewohner, brüten u.a. auch in alten Krähennestern und an Gebäuden. Mögliche Brutnischen an Häusern werden heutzutage häufig verschlossen, so dass Nistkästen für sie immer wichtiger werden und in der Tat von ihnen ebenfalls gerne genommen werden.

Mit einem Vortrag am Donnerstag, dem 8. November um 19.30 Uhr im Evangelischen Haus (Kirchenstraße 5 in Westerstede) soll das Thema noch einmal vertieft werden. Dann wird der NABU-Experte Dr. Johannes Bartner über seine reichhaltigen Erfahrungen mit Turmfalken im Oldenburger Land berichten. Der Eintritt ist wie immer frei. Die NABU-Ortsgruppe Westerstede würde sich aber über Spenden durchaus freuen.

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