Altersgerechtes Wohnen in Westerstede
Eine Herausforderung für die Generation 65+! Ein Umzug aus dem Dorf nach Westerstede ist mit vielen Schwierigkeiten verbunden.
Westerstede
Viele Dorfbewohner rund um Westerstede fangen irgendwann an zu überlegen, ob sie auf Dauer so weit draußen wohnen können bzw. wollen. Bisher haben sie die Vorteile des Landlebens genossen. Nun aber überlegen sie, ob sie sich nicht besser näher an Geschäften, Behörden, Gesundheitseinrichtungen usw. ansiedeln sollten und ob nicht auf Dauer die Arbeit in Haus und Garten zu schwer wird. Und müsste man nicht sowieso auch darüber nachdenken, inwiefern man seine Wohnung den Erfordernissen des Alters anpassen sollte? (Einige dieser Fragen treiben freilich auch diejenigen um, die bereits recht zentral wohnen, aber eben doch in einem größerem Haus mit entsprechendem Garten.)
Mancher hat sicherlich das Glück, im Haushalt seiner Familie alt zu werden. Nicht immer können sich aber die Kinder, wenn sie voll im Beruf stehen, so intensiv wie nötig um einen kümmern. Zudem wohnen bei vielen die Kinder und Enkel weiter weg. Falls man dann in ihre Nähe zieht, gibt man damit die sonstigen sozialen Bindungen auf. Wenn Dorfbewohner jedoch lediglich in die Kernstadt Westerstede oder deren nächste Umgebung umziehen, bleibt ihr soziales Umfeld erhalten und man ist zugleich in der Lage, die notwendigen Wege viel länger selbständig zu bewältigen. Ein selbstbestimmtes Leben ist nicht nur ein lebenslanger Wunsch der Menschen, sondern hält auch körperlich und geistig fit.
Doch bei der Umstellung gibt es vieles zu bedenken: Sind eine Einrichtung für betreutes Wohnen oder ein Seniorenheim (jetzt schon) eine Option? Anlagen mit betreutem Wohnen sowie Senioren- bzw. Pflegeheime gibt es auch in Westerstede (siehe auch Abbildungen). Sie sind durchaus begehrt, und mit längeren Wartezeiten ist zu rechnen. Wenn allerdings ein Platz frei wird, man aber erst sein Haus verkaufen muss, ist eine schnelle Reaktion z.T. gar nicht möglich.
Manche haben vielleicht auch das Glück, einfach eine passende Eigentums- oder Mietwohnung in einem Mehrfamilienhaus zu finden. Hier ist man im Gegensatz zu betreuten Wohnanlagen auch nicht an einen bestimmten Pflegedienst gebunden.
Das gilt auch, wenn jemand sich dafür entscheidet, ein älteres Haus zu kaufen und nach seinen Bedürfnissen umzugestalten (wobei man übrigens auch eine Unterkunft für Pflegekräfte nicht vergessen sollte). In diesem Fall hätte man wohl auch mehr Grün um sich herum. Es könnten sich z.B. zwei oder mehr Parteien zusammentun, auch um sich gegenseitig zu unterstützen. Möglich ist auch, eine Senioren-WG zu gründen, eventuell als Genossenschaft, deren Einrichtung aber rechtlich herausfordernd sein kann.
Bei der Planung eines Neubaus hat man hingegen wesentlich mehr Freiheiten. In Westerstede sind allerdings sind Baugrundstücke sehr knapp, auch für junge Familien, und an Senioren wird in diesem Zusammenhang oft gar nicht gedacht. Ärgerlich ist es bei dem bestehenden Bedarf dann, dass sich auf manchen in Frage kommenden Grundstücken jahrelang gar nichts tut und Altbauten ebenso lange leer stehen.
Die Stadtverwaltung ist sich der gesamten Problematik durchaus bewusst, Sie verweist dabei aber auch auf die Kommunalpolitik. In der Tat wäre es zu begrüßen, wenn Stadtrat und Parteien zu diesem Thema eine Diskussion in Gang setzen würden, denn es wird uns bestimmt noch länger beschäftigen.
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