0:3-Niederlage hindert VSG und ihre Fans nicht am Feiern
Die Bundesliga-Volleyballer der VSG Ammerland verloren das letzte Saisonspiel gegen die TSGL Schöneiche deutlich. Hinterher wurde trotzdem der Klassenerhalt gefeiert.
Westerstede
Die Bundesliga-Volleyballer der VSG Ammerland haben am letzten Spieltag in dieser Saison in Westerstede eine 0:3-Niederlage gegen die TSGL Schöneiche kassiert (18:25, 17:25, 23:25). Nachdem sie bereits am 1. April gegen Kiel den Klassenerhalt gesichert hatten, war am letzten Spieltag doch ein wenig die Luft raus. Die gute Stimmung in der Sporthalle und bei der anschließenden kleinen Feier litt darunter aber nicht.
Über 300 Zuschauer kamen in die Robert-Dannemann-Halle und unterstützten das Ammerländer Team nach Kräften, darunter auch die Bürgermeister von Bad Zwischenahn und Westerstede, Dr. Arno Schilling und Klaus Groß. Die VSG-Männer hatten sich auch eine Menge vorgenommen: Mit einem guten Spiel und möglichst mit einem Sieg wollte der Aufsteiger seine erste Saison in der 2. Bundesliga Nord abschließen. „Das hätte mich vor allem für unsere tollen Zuschauer gefreut, ohne deren Unterstützung wir sicher nicht so erfolgreich gewesen wären“, sagte VSG-Trainer Torsten Busch. Mit einem großen Transparent mit der Aufschrift „Wir bleiben Bundesliga – Danke!“ hatte sich die Mannschaft schon beim Einlaufen beim Publikum bedankt.
Gegen einen guten Gegner kamen die Ammerländer aber überhaupt nicht ins Spiel. „Gegen eine Mannschaft wie Schöneiche hätten wir am Limit spielen müssen, um eine Chance zu haben“, meinte Busch. „Heute haben wir aber vor allem in Aufschlag und Annahme nicht zu unserer gewohnten Stärke gefunden. Und dann kann man so ein Spiel nicht gewinnen.“ Schöneiches Co-Trainer Viktor Eras zeigte sich ein wenig überrascht darüber, dass der Sieg für sein Team letztendlich nie in Gefahr geriet: „Ammerland ist ja keine schlechte Mannschaft, und das Hinspiel war mit 3:1 für uns auch nicht so deutlich. Aber heute waren wir die überlegene Mannschaft.“
Dem mochte niemand in der Halle widersprechen. Busch hatte, nachdem der Klassenerhalt gesichert war, seine angeschlagenen Spieler im Training geschont, und schon vor dem Spiel stand fest: Die VSG Ammerland hat eine sensationelle Saison gespielt und damit allen Grund zum Feiern. Die Geschichte des Spiels ist dabei schnell erzählt: In den ersten beiden Sätzen liefen die Ammerländer stets einem Rückstand hinterher. Im Aufschlag machten sie zu wenig Druck und zu viele Fehler, und die Annahme stand nicht stabil genug, als dass die Zuspieler Moritz Döpke und Alexander Janssen ein variables Angriffsspiel hätten aufziehen können. Die Mittelangreifer konnten kaum eingesetzt werden, und so hatte Schöneiche im Block leichtes Spiel. Busch versuchte, seinem Team mit mehreren Spielerwechseln zu mehr Stabilität zu verhelfen, hatte damit aber keinen Erfolg. Beim Spielstand von 11:20 im dritten Durchgang waren die Gäste auf dem besten Wege, die VSG nicht nur zu besiegen, sondern zu deklassieren. Aber den inzwischen ligaweit bekannten Kampfgeist bewiesen die Ammerländer auch diesmal: Plötzlich waren die Aufschläge deutlich besser, darunter eine Serie von Moritz Döpke, und auch in der Block- und Feldabwehr standen die Gastgeber jetzt richtig gut. So kämpften sie sich auf 21:22 heran – die ohnehin sehr tapferen VSG-Anhänger waren nun vollends begeistert. Doch beim Punktball zum 22:22 scheiterten die Ammerländer am starken Block der Schöneicher. So gewannen die Randberliner das Spiel letztendlich sicher und verdient und schoben sich in der Tabelle noch am VCB Tecklenburger Land vorbei auf Platz fünf.
Die Ammerländer belegen in der Abschlusstabelle einen hervorragenden achten Platz. „Wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir am Ende genau so viele Mannschaften vor uns wie hinter uns haben, hätte ich das ganz sicher nicht geglaubt“, meinte Busch. „Das war eine großartige Saison, daran ändert die Niederlage heute absolut nichts.“ Das sahen offenbar auch die Zuschauer so, die den Ammerländern auch nach dem Abpfiff noch lange Beifall spendeten und der Einladung ins Foyer des Dannemann-Forums zahlreich folgten. Dort stellten sich die Bundesligaspieler selbst hinter die Theke und den Bratwurstgrill, um ihre Anhänger zu bewirten und gemeinsam den letzten Spieltag ausklingen zu lassen. Eine kleine Fotoausstellung und die besten Szenen aus den Videos der letzten entscheidenden Spiele machten dabei bereits Lust auf die Fortsetzung des Ammerländer Volleyballmärchens in der kommenden Saison.
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