3:2-Sieg in Göttingen – VSG geht als Tabellensechster in die Weihnachtspause
Zwei kopfschüttelnde Trainer, zwei Punkte für die Drittliga-Volleyballer der VSG Ammerland und einer für Gastgeber ASC 46 Göttingen
Westerstede / Westerstede/Bad Zwischenahn/Göttingen
Zwei kopfschüttelnde Trainer, zwei Punkte für die Drittliga-Volleyballer der VSG Ammerland und einer für Gastgeber ASC 46 Göttingen: So endete das Aufeinandertreffen der beiden früheren Regionalliga-Konkurrenten am Samstagabend in der Sparkassen-Arena in Göttingen.
Nach einem doch recht kuriosen Spielverlauf behielten die Ammerländer schließlich mit 3:2 (25:18, 16:25, 26:24, 22:25, 15:13) die Oberhand. Dabei waren die ersten beiden Sätze recht deutliche Angelegenheiten – im ersten für die VSG, im zweiten für den ASC. Die Ammerländer erwischten einen glänzenden Start und verschafften sich früh ein komfortables Punktepolster (8:3, 23:13). Aus einer sicheren Annahme heraus zog Zuspieler Moritz Wanke ein variables Angriffsspiel auf. Und waren die Ammerländer selbst am Aufschlag, punkteten sie immer wieder mit guten Blockaktionen. Auch wenn Göttingen den Rückstand gegen Ende noch etwas verkürzte, geriet der 25:18-Satzgewinn nicht in Gefahr.
Im zweiten Satz schickte Göttingens Trainer Matthias Polkähn drei neue Spieler aufs Feld, die das Spiel der Gastgeber deutlich stabilisierten. Das galt vor allem für Zuspieler Stephan Teumer, der den Ammerländer Blockspielern mit schnellen Pässen das Leben schwer machte. Beim Spielstand von 8:9 riss dann bei den Ammerländern völlig der Faden. Freundlich unterstützt durch eine Serie von VSG-Eigenfehlern zog Göttingen auf 14:9 und 20:12 davon. Auch die Wechsel von VSG-Coach Torsten Busch, der im Zuspiel Florian Westphal für Moritz Wanke und im Außenangriff Andreas Stammer für Arne Immel brachte, konnten das Spiel der Ammerländer nicht mehr entscheidend beeinflussen. Göttingen behielt mit 25:16 deutlich die Oberhand.
In den dritten Satz gingen die Ammerländer dann wieder mit ihrer Start-Sechs: Moritz Wanke im Zuspiel, Dirk Achtermann und Arne Immel im Außenangriff, Olaf Kreike als Diagonalspieler, Jannik Haats und Jan Hartkens auf der Mittelposition, Lars Achtermann als Libero. Aber zur Souveränität des ersten Satzes fanden sie nicht zurück. Die Gäste gerieten früh in Rückstand (3:8), woraufhin Busch erneut Westphal für Wanke einwechselte und dazu noch Rolf von Kampen für Jannik Haats. Gleichwohl sah es beim 17:22 schwer nach einem erneuten Satzgewinn für die Hausherren aus. Aber die Ammerländer gaben nicht auf – vor allem nicht Außenangreifer Arne Immel. Er brachte die VSG mit starken Aufschlägen mit 23:22 in Führung. Zwei weitere Aufschlagwinner von Rolf von Kampen besiegelten den doch recht überraschenden Satzgewinn für die VSG.
Den Schwung aus dem dritten Satz nahmen die Gäste gleich mit in den vierten und gingen mit 6:1 und 11:4 in Führung. Aber dann, in einer Phase als der Gegner eigentlich schon am Boden war, brachten sie Göttingen mit einer Reihe von einfachen Fehlern zurück ins Spiel. Ein Zwischenspurt des ASC von 19:19 auf 22:19 brachte bereits die Vorentscheidung für Satz vier – die Ammerländer mussten in den Tiebreak.
Der Entscheidungssatz verlief zunächst etwas nervenschonender. Die Ammerländer lagen stets in Führung, setzten sich aber nicht entscheidend ab. Erst nach dem Seitenwechsel (8:6) erkämpften sie sich einen Drei-Punkte-Vorsprung, den sie bis zum 14:11 hielten. Dann wurde es noch einmal spannend: Göttingen wehrte zwei Matchbälle ab, erst den dritten verwandelte Jan Hartkens, von Florian Westphal schön in Szene gesetzt, mit einem krachenden Aufsteiger-Kopf zum stürmisch bejubelten Auswärtssieg.
Beide Trainer sprachen anschließend von einem „Spiel der vergebenen Chancen“. So hätte Göttingen den dritten Satz ebenso wenig verlieren dürfen wie die VSG den vierten. „Am Ende waren wir, glaube ich, in der Annahme ein bisschen sicherer als Göttingen, vor allem dank Dirk und Lars Achtermann“, so Busch. „Und im Block haben wir, allen voran Jan Hartkens, etwas besser gepunktet. Vor allem aber, und das freut mich besonders, haben wir es als Mannschaft gerissen.“
Damit beenden die Ammerländer die Rückrunde als Tabellensechster. „Sicherlich sind wir mit höheren Ambitionen in die Saison gegangen“, räumte Busch ein. „Aber angesichts der verletzungsbedingten Ausfälle von mehreren etablierten Spielern und des somit erzwungenen radikalen Umbruchs in der Mannschaft kann ich mit dem sechsten Platz leben.“
VSG: D. Achtermann, L. Achtermann, Haats, Hartkens, Immel, Kreike, Stammer, von Kampen, Wanke, Warneken, Westphal.
Leserkommentare (0)