Die Ammerländer Drittliga-Volleyballer gewannen beim Tabellendritten nach über fünf Stunden Fahrt- und zwei Stunden Spielzeit mit 3:2. Im dritten Satz wehrten sie einen Matchball ab.

Westerstede / Westerstede/Bad Zwischenahn/Aachen Zwei Punkte eingefahren und damit das Thema Abstieg im Grunde abgeschrieben: Insofern hat sich die mehr als fünfstündige Fahrt zum Tabellendritten PTSV Aachen für die Drittliga-Volleyballer der VSG Ammerland gelohnt. In einem guten und spannenden Spiel siegte die Mannschaft von Trainer Torsten Busch mit 3:2 (22:25, 21:25, 26:24, 26:24, 15:11). Einzig die erneute Verletzung von Diagonalspieler Ole Seuberlich (Bänderriss) unmittelbar nach seinem Punkt zum Gewinn des vierten Satzes trübte ein wenig die Freude über den hart erkämpften Sieg.

Genau dieses Kämpfen hatte der Trainer nach den letzten beiden wenig überzeugenden Auftritten von seiner Mannschaft gefordert. Auch die Spieler hatten kritische Worte zu ihrer Leistung gefunden und ließen nun entsprechende Taten folgen. Die VSG begann mit Moritz Wanke (Zuspiel), Ole Seuberlich (Diagonal), Dirk Achtermann und Arne Döpke (Außen), Jannik Haats und Jan Hartkens (Mitte) sowie Lars Achtermann (Libero). Konzentriert, mit viel Biss und mannschaftlich geschlossen kämpften sie um jeden Ball. Schon die ersten beiden Sätze blieben lange ausgeglichen. Gegen Ende machten die Hausherren - wie gewohnt mit viel Druck im Aufschlag - aber jeweils die entscheidenden paar Punkte mehr. Daran änderte auch die Einwechslung von Aaron Warneken für Arne Döpke nichts, obwohl Warneken ein sehr gutes Spiel mit vielen mutigen Angriffsaktionen ablieferte. "Wir haben aber immer daran geglaubt, dass wir hier heute etwas reißen können", so Busch. "Je länger das Spiel dauerte, desto mehr konnte man das den Spielern anmerken."

Im dritten Satz brachte der Coach Florian Westphal für Wanke und Tobias Knieper für Seuberlich. In dieser Formation und mit Zuspieler Westphal am Aufschlag gingen die Gäste gleich mit 4:0 in Führung. Eine stabilisierte Annahme und nicht zuletzt die taktisch klugen Westphal-Pässe zeigten im weiteren Spielverlauf Wirkung. Dennoch hätte das Spiel auch nach drei Sätzen für Aachen entschieden sein können. Doch Kapitän Dirk Achtermann wehrte den Matchball (23:24) mit einem Angriffsschlag aus einer äußerst schwierigen Situation ab. Anschließend ebnete Arne Immel, der für Jannik Haats aufs Feld kam, mit einem guten Aufschlag und einer ebenso gelungenen Abwehraktion den Weg für den Satzgewinn.

Im vierten Durchgang lagen die Ammerländer stets in Führung, setzten sich aber nicht entscheidend ab. Zum Ende, bei 23:22 für die VSG, half ein taktischer Doppelwechsel: Seuberlich kam für Westphal, so dass die Ammerländer wieder drei Angreifer am Netz hatten, hinten übernahm Wanke das Zuspiel (kam für Knieper). So schafften die Gäste erneut ein 26:24 und damit den Tiebreak. Dabei ließen sie sich auch von einem 0:3-Rückstand nicht irritieren. Bis zum 9:9 blieb es noch eng, dann legten Aufschläge von Jan Hartkens die Grundlage für die vorentscheidende 12:9-Führung. Mit 15:11 behielten die Ammerländer schließlich die Oberhand und feierten ihren Auswärtssieg ausgiebig. In Aachen hat schließlich in dieser Saison außer der VSG nur noch eine weitere Gastmannschaft gewonnen.

Mit 18 Punkten auf dem Konto bleibt die VSG Tabellensechster vor Münster (15 Punkte) und Lintorf (14). Damit ist der Abstieg zwar rein rechnerisch noch nicht ausgeschlossen, aber nicht mehr wahrscheinlich. Gleichwohl wollen die Ammerländer auch in den letzten beiden Spielen beim Schlusslicht Vechelde und gegen den Vorletzten Göttingen punkten, um die letzten Zweifel auszuräumen und die Saison als Sechster abzuschließen.