VSG gegen Schöneiche: Ein Abschiedsspiel - kein Trauerspiel
In ihrem vorerst letzen Spiel in der 2. Bundesliga wollen sich die Volleyballer der VSG Ammerland von ihrer besten Seite zeigen und ihren Fans und Zuschauern für die Unterstützung danken.
Westerstede
Samstag, 19:30 Uhr: Das ist eine ungewohnte Zeit für ein Heimspiel der VSG Ammerland. Aber es ist auch nicht irgendein Spiel, sondern das letzte für die Ammerländer in der 2. Bundesliga - vorerst jedenfalls. Ein Trauerspiel soll die Begegnung mit der TSGL Schöneiche in der Robert-Dannemann-Halle in Westerstede aber nicht werden. "Wir wollen noch einmal Gas geben und uns mit einer engagierten Leistung aus der Bundesliga verabschieden", sagt VSG-Trainer Torsten Busch.
Ob es zu einem Erfolg reicht, hängt aber nicht nur vom Mannschaftsgeist und Siegeswillen seines Teams ab. Um beides macht sich der Coach keine Sorgen, trotz des schwachen Auftritts zuletzt in Delbrück. "Ich bin gespannt darauf, wie sich Schöneiche hier präsentieren wird", so Busch. "Unsere Gäste haben eine junge, starke Mannschaft mit viel Potenzial, die das Hinspiel gegen uns klar mit 3:0 gewonnen hat."
Um den Klassenerhalt musste Schöneiche aber lange kämpfen. Nach zuletzt drei Siegen in Folge ist der sportliche Verbleib in der 2. Bundesliga nun gesichert. Trotzdem ist nicht sicher, ob die Randberliner auch in der kommenden Saison in der zweithöchsten Spielklasse aufschlagen. Anfang April trennte sich die TSGL von Trainer Björn Matthes, laut eigenem Bericht vor allem aus wirtschaftlichen Gründen. Nach dem Spiel in Westerstede will man sich nun zusammensetzen und über einen möglichen Rückzug in die Dritte Liga entscheiden.
Dorthin - in die Dritte Liga - steigen die Ammerländer ab. So viel steht fest. An Motivation für das letzte Spiel fehlt es aber nicht. Im Training jedenfalls haben die VSG-Männer die Zügel noch einmal angezogen. "Wir müssen am Limit spielen, dann haben wir eine Chance", glaubt Zuspieler Moritz Döpke, der vor wenigen Wochen zum Sportler des Jahres im Ammerland gewählt wurde. Verzichten müssen die Ammerländer dabei auf den verletzten Diagonalspieler Olaf Kreike. Dafür ist Mittelblocker Jörn Wolf nach seinem Bänderiss ins Training zurückgekehrt und will spielen - und gewinnen, wie er betont.
Aber auch wenn kein Abschiedssieg herausspringen sollte, wollen sich Spieler und Verantwortliche bei ihren Fans und Zuschauern im Anschluss für die tolle Unterstützung bedanken. Dazu laden sie zu Grillwurst und kühlen Getränken ins Dannemann-Forum neben der Halle ein. Der Eintritt ist an diesem Abend frei, kleine Spenden für die Jugendarbeit der VSG sind willkommen. "Wir hatten zwei tolle Jahre in der 2. Bundesliga. Die erste Saison war fantastisch, der achte Platz sensationell. In dieser Saison hat es in einer noch professionelleren und deutlich stärkeren Liga einfach nicht mehr gereicht. Da fehlte uns die individuelle Klasse", blickt Busch ein wenig wehmütig, aber trotzdem stolz zurück.
Stolz sind die Ammerländer vor allem darauf, dass die VSG ihren eigenen Weg gegangen ist. Keine eingekauften Profis, sondern Spieler, die dem Verein seit vielen Jahren die Treue halten, bekamen die Chance, sich in der 2. Bundesliga zu beweisen. Interessante Spieler aus der Region haben den Kader ergänzt. Und auch wenn Mannschaft und Fans im zweiten Bundesligajahr nicht so häufig jubeln konnten, hatte auch diese Saison ihre Höhepunkte: 3:1 gegen Lüneburg, 3:0 gegen Schüttorf, 3:0 gegen Delbrück, das mit letzter Kraft erkämpfte 3:2 gegen Frankfurt oder das 3:1 in Giesen. Darauf lässt sich gut zurückblicken - am besten gemeinsam. Und schließlich steht den Ammerländern auch keine Rückkehr in die ihre "alte" Regionalliga bevor, sondern eine neue Erfahrung in der durchaus attraktiven Dritten Liga. Mit neuen Herausforderungen und sicher auch mit Höhepunkten.
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