Sonntag, 30. Juli 2017, 12:20 Uhr
Insel Kos / Erdbeben / Urlaub

Die schönsten Tage des Jahres wurden zu einem Abenteuerurlaub

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Erlebnisse während eines Erdbebens

Ammerland / Edewecht / Jeddeloh I 37 ° Celsius im Schatten und immer eine leichte kühlende Briese aus Nord-West. Die Flasche Wasser neben sich und den Blick abwechselnd mal Richtung Pool, mal Richtung Urlaubslektüre. So kann man es aushalten. Die schönsten Tage im Jahr. Der Sommerulaub. Zur zusätzlichen Abkühlung wagt man zwischendurch den Sprung ins kalte Wasser, zieht ein paar Bahnen und legt sich wieder in die Sonne. Herrlich. so kann man es aushalten. So richtig müde ist man Nachts allerdings nicht, eher träge vom Nichtstun. Deshalb und aufgrund der Wärme , an die man sich allerdings schnell gewöhnt, hat man Nachts so seine Probleme mit dem Einschlafen, was allerdings sich auch manchaml zum Vorteil auswirken kann. Wie in der Nacht von Donnerstag auf Freitag. Nach einem schönen Urlaubstag wollte der Sandmann sein Werk noch nicht so richtig vollenden, als plötzlich ein Zug durchs Hotelzimmer gefahren ist. Dachten wir. Es stellte sich schnell heraus als ein Erdbeben der etwas stärkeren Kategorie. Die Bewegungen und Geräusche ähneln allerdings schon einer Fahrt mit der Schmalspurbahn vom Hafen Wangerooge zum Ort. Nach einer schier endlosen Zeit plötzlich diese Ruhe. Was war das ? Nachdem der Sandmann panikartig das Zimmer verlassen hatte , realisierte man doch sehr schnell; das muß ein Erdbeben
gewesen sein , da beim Ins-Bett-Gehen vor meinem Bett noch keine Schienen lagen. Der Blick vom Balkon auf die Hotelanlage bestätigte unsere Vermutung. Durch die Erdstösse war das Wasser in Pool träge in Bewegung gesetzt worden und schwappte nun nach dem Beben noch einige Zeit über den Rand. Allerdings hatten wir Glück im Unglück und es gab auf unserer Anlage keine Schäden und auch der Verbleib in den Gebäuden wurde nicht untersagt , anders bei Bekannten einen Ort näher am Epizentrum. Dort wurde die Nacht auf den Liegen am Poool verbracht.
Beim zuvor schon geplanten Ausflug in die Hauptstadt zeigte sich am nächsten Tag das ganze Ausmaß der Zerstörungen. Das Beben und der folgende kleine Tsunami hatten Schäden zur Folge , welche so von mir nicht für möglich gehalten wurden, auch gerade , weil man dieses Phänomen bei uns im Ammerland so nicht kennt. 
Viele der Nachbeben in den folgenden Tagen hat man dann nur noch als leichte Stösse wahrgenommen bis auf eines, welches ausgerechnet uns beim Abendessen wieder die Naturgewalten vor Augen führte. Der ganze Essenssaal schaute sich fragend um.
Bis auf einige wenige Ausnahmen reiste aus unserem Hotel niemand ab , allerdings müssen die Zustände auf dem Flughafen katastrophal gewesen sein . Die Auswirkungen zeigten sich noch Tage später bei unserem Abflug .
In den folgenden Gesprächen zuhause hörte man von vielen Urlaubern aus der Gemeinde Edewecht und aus dem Ammerland, die kurz vorher oder während des Erdbebens auf der Insel Kos zugegen waren. Ich schätze die Zahl auf knapp unter einhundert. 
Wohin geht es nächstes Jahr in den Urlaub? So interessant diese Erlebnisse auch waren, wiederholen müssen sie sich nicht.

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